Montag, 27. März 2017

A Tale as old as time - Die Schöne und das Biest 2017

Zeitlos, magisch, atemberaubend, schön - es gibt gar nicht genug Worte, mit denen ich mein gestriges Kinoerlebnis am Besten beschreiben kann. Auch kam ich nicht darum, in Tränen auszubrechen, weil es einfach so schön gewesen ist.
Die Darsteller
Die Darsteller mit Komponist Alan Menken (ganz rechts)
Das Emma Watson als Belle ein Glückgriff war, ist offensichtlich. Ihre Darstellung der Belle war ehrlich und gefühlvoll. Sie hat es einfach verstanden, genau den Ton zwischen dem Original und der heutigen Zeit zu treffen. Ihre Kollegen setzen das Bild fort, alle Darsteller geben der Geschichte eine Tiefe, die fast schon erschreckend ist. Ich war sonst immer etwas abgelenkt, wenn ich im Kino saß. Dieses Mal war ich die Ganze Zeit auf die Leinwand fixiert. Am Besten gefallen haben mir die Darstellung von LeFou (gespielt von Josh Gad) und des Biests (Dan Stevens). Der Humor, die Dramatik und vor allem die Liebe war geradezu spürbar. Und zwar im Herzen.

Die Musik
Ohne diesen Soundtrack wäre dieser Film ein Totalausfall gewesen. Denn was Alan Menken zusammen mit Tim Rice (und Howard Ashman) erschaffen hat, verzaubert einen. Direkt am Anfang, als die Musik zum Prolog ertönt, verlässt man die Wirklichkeit und wird entführt. Die deutschen Texte wurden größtenteils aus der alten Version übernommen, nur wenige Zeilen wurden neu geschrieben. Die drei neuen Lieder How does a moment last forever (Ein Augenblick ist manchmal Zeitlos), Days in the sun (Tage im Licht) und Evermore (Ich warte hier auf dich) fügen sich nahtlos in die Geschichtsführung ein und beleben die Geschichte vollkommen neu. Im Abspann laufen sowohl die Versionen von Celine Dion (How does a moment last forever), Ariana Grande & Lohn Legend (Beauty and the Beast) und Josh Groban (Evermore), und beenden so den Film auf eine wunderschöne Weise. Der englische Soundtrack ist ebenfalls sehr schön, wenn nicht sogar besser. Der Gesang ist in beiden Sprachen gut umgesetzt und passt, entgegen vieler Sorgen, gut zum Film.

Die Umsetzung
Die Sets, die Szenenanordnung und vor allem die Darstellung der lebendigen Gegenstände wirkte wirklich, als wäre man in dieser Zeit, in der die Geschichte spielt. Die Kostüme sind teilweise sehr nah an die Zeichentrickvorlage angelegt, was vor allem bei Belles Kleid zu sehen ist. Lumiere, von Unruh, Madame Pottine und Tassilo wurden sehr detailreich animiert und machen den Film sowieso sehenswert. Ich hatte zuerst Angst, das es zu sehr animiert wirkt, aber es kam doch sehr real rüber. Natürlich ist auch der sprechende Kleiderschrank und mehr noch, ein Sprechendes Klavier mit eingebaut. Viele der neuen Elemente waren wirklich gut durchdacht. Wieder wird die Story vertieft, man dringt an Orte vor, die im alten Film noch keiner betreten hat. Aber es ist und bleibt das Märchen, das wir alle kennen. Mit Extras.

Der Gesamteindruck
Insgesamt gesagt, ist alles an diesem Film einfach sehenswert. Es gibt viel zu sehen, zu lachen, zu weinen und zu staunen. Alle beteiligten können sich damit rühmen, an diesem Projekt teilgenommen zu haben. Und ich bin überzeugt, das sogar Howard Ashman, der leider kurz nach Beendigung des Zeichentrick-Films an AIDS verstorben ist, diesen Film gemocht hätte. Auch wurden einige seiner Texte, die damals nicht verwendet wurden, mit eingebaut. Im Booklet zum Soundtrack ist angegeben, in welchen Liedern das so ist. Ich liebe das Original, und jetzt liebe ich diese Version auch. Denn dieser Film hat es geschafft, mein Herz zu erreichen. Und das ist alles, was ich wissen muss - ok, und der Termin für's DVD-Release wäre nett.

How does a moment last forever? How can a story never die? 

Ich hoffe ganz inständig das Disney noch weitere meiner Lieblingsfilme real verfilmt. Arielle soll ja schon beschlossene Sache sein. Ich persönlich würde mir den Glöckner von Notre Dame und Pocahontas wünschen. Auch beides Menken, also kein Problem. Denn nach Die Schöne und das Biest ist denen hoffentlich bewusst, das sie die Musik nicht weglassen können. Aber bis dahin dauert es noch. Und so lange genießen wir diesen Augenblick, der manchmal zeitlos ist.

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