Sonntag, 15. Mai 2016

Fazit zum EuroVision Song Contest 2016

Der Abend war schön, die Show war fantastisch und das neue Punkte-Verfahren hat die versprochene Spannung geliefert. Es gibt nur einen kleinen Wermutstropfen an der ganzen Sache - Deutschland ist wieder auf dem letzten Platz gelandet. Zwar haben wir diesmal 11 Punkte bekommen, aber laut Eurovision.de ist das nicht wirklich eine Verbesserung, da wir letztes Jahr, hätten die neuen Wertungsregeln gegriffen, besser gewesen wären. Somit haben wir ein tief sitzendes Trauma erlitten - schon wieder. Dabei waren unsere Hoffnungen so groß.

Der Sieg der Ukraine, der für zwar überraschend kam, aber aufgrund seiner tiefen Bedeutung absolut verdient ist, verspricht einen sehr interessanten ESC für nächstes Jahr. Allerdings frage ich mich langsam, was wir denn noch alles anstellen sollen, um endlich einen Song zu finden, der in Europa Gehör findet?

In der folgenden Finalauflistung habe ich meine Favoriten und neuen Lieblingssongs markiert:

1. Ukraine: Jamala - "1944"
2. Australien: Dami Im - "Sound Of Silence"
3. Russland: Sergey Lazarev - "You Are The Only One"
4. Bulgarien: Poli Genova - "If Love Was A Crime"
5. Schweden: Frans - If I Were Sorry"
6. Frankreich: Amir - "J'ai cherché"
7. Armenien: Iveta Mukuchyan - "Love Wave"

8. Polen: Michał Szpak - "Colour Of Your Life"
9. Litauen: Donny Montell - "I've Been Waiting For This Night"
10. Belgien: Laura Tesoro - "What's The Pressure"
11. Niederlande: Douwe Bob - "Slow Down"

12. Malta: Ira Losco - "Walk On Water"
13. Österreich: Zoë - "Loin d'ici"
14. Israel: Hovi Star - "Made Of Stars"
15. Lettland: Justs - "Heartbeat"
16. Italien: Francesca Michielin - "No Degree Of Separation"

17. Aserbaidschan: Samra - "Miracle"
18. Serbien: Sanja Vučič - "Goodbye (Shelter)"
19. Ungarn: Freddie - "Pioneer"
20. Georgien: Young Georgian Lolitaz - "Midnight Gold"
21. Zypern: Minus One - "Alter Ego"
22. Spanien: Barei - "Say Yay!"
23. Kroatien: Nina Kraljić - "Lighthouse"
24. Großbritannien: Joe and Jake - "You're Not Alone"

25. Tschechische Republik: Gabriela Gunčíková - "I Stand"
26. Deutschland: Jamie-Lee - "Ghost"

Wie man sieht alles sehr durchwachsen, es waren dieses Jahr so viele gute Songs wie noch nie dabei. Es ist eigentlich fast schade, das es schon wieder vorbei ist. Allerdings haben sie bereits die Termine für den nächsten Contest bekannt gegeben: 16./18./20. Mai 2017

Das Großbritannien, wie im Vorjahr, auf Platz 24 gelandet ist, löst bei mir erneut Unmut aus. Natürlich war der Song nix besonderes, aber er hätte mehr verdient. Aber immerhin bin ich stolz darauf, dass eine geistige Heimat es geschafft hat, wieder besser als Deutschland zu sein (was leider nicht so schwer zu sein scheint). Ich bin fest davon überzeugt, dass Deutschland nicht mal ins Finale kommen würde, wenn wir im Semi ranmüssten. Einziger Lichtblick, neben einigen guten Platzierung meiner anderen Favoriten, ist das Österreich, das im letzten Jahr ebenfalls keine Punkte bekam, dieses Jahr einen guten 13. Platz gemacht hat. Wichtig ist mir das vor allem, da ich selbst Verwandtschaft dort habe. Worüber ich mich sehr gefreut habe, waren die 12 Punkte aus Malta an Großbritannien. :D

Die Moderation von Mans und Petra (einer meiner Lieblings-ESC-Moderatoren) war humorvoll und aufwendig, die Show selbst hat einen gut unterhalten. Sogar meine Cousinen, die dieses Jahr zusammen mit mir für Jamie-Lee gehofft hatten, waren begeistert von der Umsetzung gewesen. Das neue Wertungssystem hat wie ich finde noch seine Schwächen, kann aber durchaus überzeugen.

Spätestens nächsten Februar/März ist wieder die Zeit, in der der deutsche Vorentscheid stattfinden wird - und dann bin ich gespannt, wer sich dann auf die Bühne trauen wird. Ganz ehrlich, ich würde es selbst machen (klingt lächerlich, ist aber so), doch ich würde nie für Deutschland antreten. Eigentlich verständlich, oder? Also, sehen wir uns in einem Jahr in der Ukraine. :)

Donnerstag, 5. Mai 2016

EuroVision Song Contest - Stockholm 2016

Seit einigen Wochen, ach was, seit Monaten kann ich von nichts anderem mehr reden, als vom ESC, sodass sogar meine eigene Mutter zu mir sagt, ich solle doch bitte nicht mehr darüber sprechen. Das kann ich aber einfach nicht! Jedes Jahr wieder freue ich  mich auf den Wettbewerb mit seinen Farben, Mottos, Künstlern und vor allem Songs (Darum geht es ja im großen und ganzen). Deswegen werde ich jetzt, vor der offiziellen Eurovision-Woche, schon mal meine Gedanken zum Contest niederschreiben.
Offizielles Logo des ESC 2016
Nach dem Sieg von Schweden letztes Jahr war in ein wenig geknickt, schließlich gehörte "Heroes" für mich zu den eher weniger guten Beiträgen, da er so austauschbar klang. Eines besseren belehrt, versuche ich es dieses Jahr wieder mit neuer Hoffnung und neuen Favoriten. Und schließlich weiß ich ja vom Contest 2013, das die Schweden tolle Gastgeber sind. Dieses Jahr treten unter dem Motto "Come Together"42 Länder an, so viele waren es zuletzt in Baku 2012. Eigentlich sollten es ja 43 Teilnehmer sein, doch Rumänien wurde wegen zu hoher Schulden bei der EBU disqualifiziert und fällt somit raus. So böse es auch klingt, aber um den diesjährigen Beitrag ist es nicht wirklich schade. Dafür haben sich viele andere Länder mal so ihre Gedanken gemacht...

Zu den Favoriten:
Ja, das sind die Songs, die ich ganz ohne Bedenken als Sieger akzeptieren würde, auch wenn es Abstufungen gibt (die übrigens nichts mit der Reihenfolge zu tun haben). Natürlich gefallen mir noch ein paar mehr Songs, aber ich habe mich jetzt auf diese festgelegt, was mich aber nicht daran hindern würde, trotzdem für weitere Länder zu voten und zu hoffen.

Logo des britischen Vorentscheids
Vor allem die Big-5-Länder haben sich dieses Jahr was ganz tolles ausgesucht, weil 4 von ihnen direkt zu meinen Favoriten gehören, die wirklich schwer zu bestimmen waren.

FRANCE: Der französische Beitrag zum Beispiel hat mich direkt beim ersten Anhören so was von mitgenommen, ich konnte den Rest des Tages dieses Song einfach nicht vergessen!

GERMANY: Das Deutschland in meiner Liste mit dabei ist, ist eigentlich eher so eine Solidaritätssache, trotzdem rechne ich für unsere kleine Manga-Queen Jamie-Lee mit einer deutlich besseren Platzierung als letztes Jahr, die an Roman Lobs achten Platz in Baku rankommen könnte. Ihr Song ist zwar ruhig aber trotzdem schön und könnte locker als Titelsong für eine neue Anime-Serie verwendet werden. Das würde ich zu gerne sehen!
Joe & Jake

SPAIN: Spanien ist dieses Jahr zwar temperamentvoll wie immer, doch diesmal auf englisch und für jeden ein muss, der gerne unkontrolliert anfangen will, zu tanzen. Sängerin Barei ist das Energiebündel, das mit "Say Yay!" die Globe Arena in Stockholm für drei Minuten in totale Stimmung versetzen wird.

UNITED KINGDOM: Meine geistige Heimat habe ich natürlich auch wieder auf dem Zettel. Nach langem hatten sich die Briten mal wieder zu einem Vorentscheid durchgerungen, den ich mit natürlich angeschaut habe. Auf mich wirkte das ganze solide, doch mit viel Luft nach oben. Ich hatte die Songs vorher schon angehört und gleich meine Favoriten auserkoren, aus 6 verschiedenen Künstlern sollte ausgewählt werden. Und entgegen aller Erwartungen (und nein, ich hatte keine Möglichkeit, zu voten!) haben sie auch noch gewonnen: Joe & Jake. Wenn stört das leichte Boy-Band-Feeling (Das dieses Jahr übrigens wieder an den Dänen hängenbleibt), wenn die beiden schnuckligen Briten ihre Nummer bringen und damit hoffentlich mehr Erfolg haben, wie Electro Velvet letztes Jahr.

Poli Genova
LITHUANIA: Zu meinen Favoriten zählen auch zwei Zurückkehrer, Bereits 2012 trat Donny Montell für Litauen in Baku an, damals schaffte er es mit seinem Song "Love is Blind" ins Finale. In diesem Jahr gilt sein Song der Liebe seines Lebens - so klingt es für mich auf jeden Fall.

BULGARIA: So toll ich den Song auch finde, aber Rückkehrerin Nummer zwei hat einen noch besseren Beitrag. Sie war im Jahr zuvor für Bulgarien in Düsseldorf und scheiterte mit dem bulgarischen "Na Inat" bereits im Semi-Finale. Doch dieses Jahr tritt sie, hübscher denn je, mit einem englischen Song erneut an. "If Love was A crime" ist irgendwie individuell doch trotzdem hörbar, nicht wie die Letten dieses Jahr. Ich hoffe das sie es diesmal ins Finale schafft und vielleicht sogar noch mehr.

Nina Kraljic
AZERBAIJAN: Ein Song über eine Trennung, die ihr definitiv nicht leid tut. So klingt Samras Song "Miracle" für mich. Endlich hat das Land mal wieder einen seiner besseren Beiträge ausgegraben und mich damit beeindruckt. Für mich sind ihre Finalchancen ganz gut.

CROATIA: Kroatin Nina Kraljic erinnert mich von Aussehen und Gesang zwar etwas an Ellie Goulding, trotzdem ist das nichts schlechtes (schließlich hat Slovenien seine eigene Taylor Swift) und kommt durchaus angenehm bei mir an. Da ich ja eine große Vorliebe für hohe und klare Stimmen habe, trifft dieser Song genau da, wo er soll.

Dami Im
AUSTRALIA: Nach der erfolgreichen Top-10-Platzierung letztes Jahr ist Australien uns dieses Jahr erhalten geblieben, auch wenn Down Under sich erst durch das Semi-Finale kämpfen muss. Trotzdem mache ich mir keine Sorgen, das Dami Im mir ihrer Ballade "Sound Of Silence" es locker bis ins Finale schafft. Vor allem die Kraft in ihrer Stimme ist beeindruckend.

Damit sei nur über ein paar meiner Favoriten gesagt, wie sehr ich mich auf sie freue. Ich habe aber dieses Jahr nicht vor, wie ein wilder für alle möglichen Länder anzurufen, da ich fürchten muss, demnächst Omas Telefonrechnung anteilig bezahlen zu müssen. Ich beschränke mich also auf eine Stimme pro Land mindestens, es sei denn, ich finde einen besseren Weg. Ich sollte mir auch so ein Smart-Phone zulegen, soweit ich weiß kann man mit der Eurovision-App kostenlos voten.

Ein weiterer Punkt besteht darin, das Petra Mede, alleinige Moderatorin vom Contest 2013 in Malmö, auch dieses Jahr wieder durch den Abend führt. Manko daran, der Sieger von letztes Jahr ist ebenfalls dabei. Ihr könnt sagen, was ihr wollt, aber dieser Mans Zelmerlöw könnte auch den Bösewicht in einem Schweden-Krimi spielen.
Die Gastgeber von Stockholm 2016

Diese Beiträge gefallen mir außerdem:
ITALY, CYPRUS, FINLAND, ARMENIA, SWITZERLAND, AUSTRIA

Diese Beiträge finde ich schlimm:
SAN MARINO, GEORGIA, GREECE, LATVIA, MONTENEGRO

Diese Beiträge finde ich langweilig oder nervig:
SWEDEN, ALBANIA, CZECH REPUBLIC, NORWAY, ICELAND, IRELAND

Alle nicht erwähnten Beiträge sind so langweilig, das ich mich nicht mal an sie erinnere. Also, für mich beginnt ab nächsten Montag die offizielle Eurovision-Woche. Neben den Semi-Finals und dem großen Finale werde ich auch nochmal die Songchecks anschauen, die auf EinsFestival ausgestrahlt werden. Alle genaueren Termine zur Ausstrahlung und nähere Informationen zu Songs und Künstlern findet ihr auf eurovision.de beziehungsweise eurovision.tv (die englische Website). Also lasst uns hoffen, dass dieser Contest Wien letztes Jahr noch toppen kann!