Donnerstag, 9. Januar 2020

Frozen 2 - eine Fortsetzung

Anna und Elsa - die Hit-Geschwister aus dem Hause Disney. Seit 2013 hat jeder von uns Let it go so oft zur Genüge, in vielen verschiedenen Sprachen, gehört. Da war es wohl mehr als klar, das irgendwann das Sequel kommt. Im Gegensatz zu den ganzen Eltern da draußen, habe ich mich gefreut wie Oskar, als ich den ersten Trailer gesehen habe. Und die Zahlen sprechen für sich, da Frozen 2 bereits ganz oben auf der Liste der erfolgreichsten Animationsfilme zu finden ist (wo vorher der erste Teil stand). Seinen Vorgänger zu überholen gelingt nicht wirklich jedem.

Arendelle haben die Jahre gut getan, das Volk ist glücklich - allen voran das Königshaus. Zwar ist Elsa immer noch etwas unbeholfen, doch sie scheint endlich alles zu haben, was sie möchte… oder? Während Kristoff endlich seinen Mut zusammen zu nehmen versucht, um Anna zu fragen, ob sie ihn heiratet, hört Elsa einen seltsamen Ruf, der sie nicht ruhen lässt. Und dieser erinnert sie daran, wie ihre Mutter ihr und Anna in ihrer Kindheit von einem magischen Wald erzählt hat. Dieser spielt in diesem Film eine große Rolle. Zusammen mit Olaf, Sven und Kristoff brechen die Schwestern auf um die Wahrheit zu finden, von der ihre Mutter immer gesungen hat.


Die Themen des ersten Teil waren schon gut gewählt, hier finde ich, wird das Ganze vor den Augen der Zuschauer erwachsen. Wir lernen zusammen mit den Schwestern mehr über die Vergangenheit und für die Zukunft. Die Entwicklung der einzelnen Figuren ist sehr schön beschrieben. Ich bete schon fast für einen dritten Teil, um die Trilogie voll zu machen und einen weiteren Film mit guter Entwicklung zu sehen. Auch die Motive, die es vom ersten in den zweiten Teil geschafft haben, fand ich gut eingesetzt. Denn damit schafft man eine sehr schöne Verbindung zu den vorangegangenen Ereignissen. Man hat sogar oft das Gefühl, das der zweite Teil besser ist, da er mehr in die Tiefe geht. Der erste Teil war teilweise doch ziemlich verspielt und weniger ernst. Als wäre damals schon klar gewesen, das es sich dabei nur um eine Art Auftakt zu etwas sehr viel größerem handelt.

Die Musik für die Fortsetzung ist teilweise sogar noch besser als die aus dem ersten Teil.  Zur Abwechslung gefallen mir auch die deutschen Texte sehr gut, sodass ich den Soundtrack sehr gerne als Weihnachtsgeschenk genommen habe. Dabei stechen Elsas Songs natürlich am deutlichsten hervor. Neben dem neuen Hauptsong Wo noch niemand war (into the unknown), der von ihrem Verlangen handelt, das unbekannte zu erforschen, kommt im späteren Verlauf das Lied Zeige dich (Show yourself), welches sehr gut die Entwicklung von Elsas Figur beschreibt. Natürlich ist auch Anna etwas Erwachsener geworden, was vor allem bei der nächste Schritt (The next right thing) deutlich wird. Mein persönliches Highlight ist aber Kristoffs eigener Song Verlassen im Wald (Lost in the Woods), denn bei diesen Song stimmt einfach alles. Die Szene ist super gemacht und der Text... Einfach genial. Mein Jam für 2020. Lediglich Olafs Song Wenn ich erst groß bin (When I'm older) ist nicht so der Bringer, da er zwar ganz lustig ist, aber als Song an sich nicht zum öfter hören taugt. Naja, wenigstens singen die Trolle in diesem Teil nicht - denn deren Song war für mich im ersten Teil auch nicht wirklich gut.

Zuträglich für den guten Soundtrack und auch die deutsche Synchronfassung ist, das es heutzutage sehr wichtig ist, die gleichen Stimmen zu haben. Hier hat sich nichts geändert, alle Hauptfiguren klingen so wie vorher auch - sehr gut. Nicht das daran Zweifel bestanden hätten, schließlich wurden die Frozen-Charaktere in der 4ten Staffel von Once Upon A Time ebenfalls von den gleichen Sprechern gesprochen wie im Film. Was will man mehr. Auch die Musik stammt aus gleicher Feder, weshalb die Entwicklung sich auch hier deutlich sehen lässt. Auch ein großer Pluspunkt für die deutsche Version: man hat sich diesmal keinen dämlichen Untertitel aus den Fingern gesogen. War auch nicht nötig.


Zu guter Letzt die Plotarchitektur: Mit vielen Bezügen auf Dinge aus dem ersten Teil erhalten wir einige Antworten auf gewisse Fragen - wie zum Beispiel was mit den Eltern der Schwestern geschehen ist. Auch die Offenbarungen gegen Ende des Films sind sehr stimmig mit der Geschichte, auch, wenn ich sagen muss, das manche Elemente doch einfach zu durchschauen sind. Trotzdem vergisst der Film nie seine emotionale Note und bleibt oft auf dem Fokus der Selbstfindung und auch Selbstliebe, was in der heutigen Zeit wichtig ist. Das Ende hat mir gut gefallen. Und wie gesagt: Es lässt Raum für eine weitere Fortsetzung.

Sobald die DVD/Blu-Ray im Handel ist (notiert euch dafür den 26. März), kaufe ich mir den Film und schaue ihn noch einmal an. Gerade deshalb, weil einen der zweite Teil mehr, und vor allem anders, fordert, denke ich, das man ihn noch besser findet, sobald man ihn mehrfach sieht. Man nimmt mehr Nuancen auf. Und vielleicht hat man ja gewisse Dinge beim ersten Mal schauen übersehen. Klingt, als bräuchte man eine Entschuldigung, um Disney-Filme mehrfach zu schauen - nein, braucht man nicht. Und Frozen 2 lohnt sich wirklich.

Playlist Frozen 2 Soundtrack auf YouTube (englisch)
Playlist Eiskönigin 2 Soundtrack auf YouTube (deutsch)

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen