Freitag, 26. Juni 2020

Wie sich alles verändert hat

Es ist unglaublich. Inzwischen sind es acht Jahre, die dieser Blog nun schon besteht. Auf den heutigen Tag genau erschien der erste Post. Und er hat mich durch viele gute und schlechte Zeiten begleitet. Ich habe über alles geschrieben, was mich bewegt, gestört und inspiriert hat. Mit dem heutigen Post will ich nicht nur ein Jubiläum begehen - etwas, was ich sonst nur Nightmare Forrest tue - sondern auch Bilanz ziehen und schauen, was sich seit 2012 alles verändert hat. Wer zum Beispiel weiß noch, das mein Blog früher einen anderen Namen hatte?

Als ich angefangen habe zu bloggen, war ich noch in der Schule. Damals war ich in der Berufsfachschule, um meinen Realschulabschluss nachzuholen. Zu diesem Zeitpunkt wollte ich unbedingt etwas schaffen, das sich mit meiner Buchidee beschäftigt. Damals hatten wir erst einige Monate zuvor unseren Internet-Anschluss bekommen und ich war mit der Welt des World Wide Web noch nicht wirklich vertraut. Und ich dachte, wenn da draußen jemand deine Ideen gut findet, dann lohnt es sich.

Eines Tages schien mir die Idee fantastisch, die Bücher vorzustellen, die ich lese. Das war 2013. Zuerst sollte es regelmäßig einen Post geben, doch dann habe ich gemerkt, das ich beim lesen an meine Grenzen stoße, da ich nicht der schnellste Leser bin. Deswegen habe ich 2014 nur noch Gelegentlich über Bücher geschrieben. Das tue ich heute ebenfalls so; ich nehme mit die Zeit, die ich zum lesen eines Buches brauche. Auf diese Weise habe ich bereits über hundert Bücher vorgestellt - genauer gesagt 111 nach heutigem Stand.

In den Jahren nach meinem Realschulabschluss wusste ich nicht unbedingt, was ich tun soll. Es war für mich immer selbstverständlich gewesen, irgendwann nur noch zu schreiben. Damit ich nicht irgendwas tat, probierte ich einige Dinge aus (welche, spare ich an dieser Stelle jetzt mal aus) und lernte dabei nicht nur positive Dinge über mich und meine Umgebung. Und selbst in den schwersten Zeiten ist mir mein Blog immer ein Trost gewesen. Etwas, das mir Hoffnung gab und wo ich keine Angst haben musste, meine Meinung zu sagen. So entstand unter anderem The Mystery of Crowl Valley, wo ich einige persönliche Erfahrungen aus diesen Jahren verarbeitet habe. 

Schließlich kam ich an einem wichtigen Punkt an: Ich habe eine Karriere gefunden, die für mich passt. Nach langer Suche fand ich, das Kaufmann für Büromanagement am ehesten meinem Naturell entspricht. So begann ich 2015 meine Ausbildung in diesem Beruf. Bis heute habe ich das nicht bereut. Da ich aber noch weiß, wie schwer es war, diesen Weg für mich zu finden, weiß ich ganz sicher, das ich (abgesehen vom schreiben) keine weiteren Berufspfade anstreben werde.

Während meiner Ausbildung habe ich weiterhin unbeirrt meine Artikel getippt. Erst gegen Ende meiner Ausbildung schränkte ich meine Tätigkeit im Blog kurzzeitig ein, da ich für meine Prüfungen alle möglichen Ablenkungen abschalten wollte. Es war auch ein wenig befreiend, sich mal keine Gedanken darum machen zu müssen, was ich schreiben soll. Natürlich habe ich aber trotzdem Einfälle notiert, die ich für den Blog gut gebrauchen konnte. Normalerweise sollte die Pause ein Jahr dauern. Doch im Sommer, nachdem ich meine Prüfungen bestanden hatte, bekam ich wieder richtige Lust, weiterzumachen. Und da ich auch einige Bücher zum vorstellen hatte, begann ich munter mit dem schreiben. Es war glaube ich eine der schönsten Phasen.

Nach meinem Abschluss habe ich deutlich mehr für den Blog getan. Wie gesagt, war ich früher wieder da und habe das getan, was ich am liebsten tue: Meine Inhalte strukturiert. Ich liebe nämlich Ordnung, ein Grund, weswegen ich meinen Beruf gewählt habe. Auch hat meine Arbeit sich über die Jahre deutlich gebessert und fokussiert. Wenn ich manchmal Posts aus den ersten Monaten betrachte, fühle ich mich etwas peinlich berührt. Entweder weil mein Stil ziemlich zu wünschen übrig ließ oder weil ich doch tatsächlich peinliche Schnitzer begangen habe. Zwar habe ich mir geschworen, dem treu zu bleiben (bedeutet meine Artikel sind nach wie vor für alle einsehbar), aber ich habe doch bei einigen Posts Fehler korrigiert und vor allem Absätze hinzugefügt. Meine ersten Blogposts waren ziemliche Fließtexte. Zusätzlich habe ich begonnen, die Bücherregal-Ausgaben nach einem bestimmten Schema auszurichten. Damit bin ich zwar immer noch nicht fertig, aber auf einem guten Weg.

In all den Jahren haben ich ebenfalls immer wieder neue Themen auf den Blog gebracht. Zwar wollte ich zwischendurch das NF das Hauptthema ist, doch dann fragte ich mich, was den gegen einen Allround-Blog spricht. Deswegen habe ich mit der Zeit angefangen, auch manchmal Filme und Serien zu thematisieren, über den ESC zu schreiben und endlich einen Bereich für Leseproben zu schaffen. Die Buchkritiken hatte ich ja schon erwähnt. Und auch mein Hobby, in Minecraft Buchschauplätze zu bauen, hat seinen Platz gefunden. Da fällt mir ein, diesen Bereich müsste ich irgendwann nochmal ein wenig überarbeiten.

Es gibt natürlich auch Dinge, die ich niemals in meinen Posts verarbeitet habe. Zum Beispiel habe ich nie groß über Beziehungen gesprochen. Das möchte ich auch gerne so lassen, denn ich finde einfach, das sie nichts über meine Arbeit aussagen, was wichtig wäre für meine Leser. Natürlich zieht man auch aus diesen Erfahrungen seine Inspirationen, aber ich finde es gibt Menschen, denen auf diesem Blog einfach kein Platz gebührt. Ich fokussiere ich am liebsten auf das, was am wichtigsten ist: Meine Arbeit als Autor.

Seit nahezu einem Jahr befinde ich mich jetzt auf Jobsuche. Innerhalb dieser Zeit habe ich natürlich auch meine Zeit genutzt, um meine Geschichten voranzubringen. Mein Blog und meine Ideen profitieren zwar davon, das ich jederzeit daran arbeiten kann, doch trotzdem macht mir die Zukunft Angst. Vor allem im Moment. Ich weiß nicht, wo es als nächstes hingeht. Wenn zu zurückblicke auf meine Vorsätze, weiß ich, das ich einen Teil davon dieses Jahr nicht erfüllen kann. Ok, also werde ich nicht umziehen. Und wahrscheinlich auch niemanden neues kennenlernen und mich verlieben. Aber die Hoffnung, endlich das Wort Ende hinter ca. 300-400 Seiten Text zu setzen, gebe ich nicht auf.

Manchmal hänge ich durch und fühle mich nicht wirklich danach, etwas zu schreiben. Das ist normal, das ist ok. Doch ich habe auch so viele andere Dinge, auf die ich mich zu konzentrieren versuche. Ab und zu liegt es daran, das ich mich sorge. Um mich und meine Zukunft. Es ist nicht immer einfach Zuversichtlich zu sein. Und weil ich wirklich möchte, das wenigstens einer meiner Vorsätze wahr wird, habe ich mir überlegt, erneut eine Art Blogpause einzulegen. Nicht komplett, ich werde ab und zu noch einen Artikel schreiben oder ein Buch vorstellen. Aber ich möchte im Moment weniger an Blogposts arbeiten, als an Manuskripten. Diese brauchen Vorrang. Diese Zeit werde ich mir nehmen. Schließlich ist dieser hier Post Nr. 280, somit gibt es für Erstleser viel zum Nachholen.

Zum Schluss eine Notiz an die Leser dieses Blogs: ich weiß, ihr werdet nicht viele sein. Doch das stört mich nicht. Denn trotzdem bin ich stolz, das ich es 8 Jahre lang geschafft habe, etwas wie diesen Blog zu führen. Denn es gibt Dinge, die irgendwann in Vergessenheit geraten. Die man abbricht, weil man den Spaß verliert. Mir ist das nie passiert. Und ich hoffe, das es auch so weitergeht. Meinen Lesern will ich danken, egal, ob ihr seit dem ersten Tag oder erst seit kurzem dem Geschehen hier folgt. Ich freue mich, wenn ihr mögt, was ich tue. Und solltet ihr jemanden kennen, der sich vielleicht hierfür interessieren könnte, zeigt ihnen den Blog, gebt die Adresse weiter. Vielleicht finden sie einen Grund, der sie zum bleiben veranlasst. Denn wie vor einigen Monaten schon einmal gesagt: Egal was passiert, ich bin hier. Und das wird sich für ganz lange Zeit auch nicht ändern.

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