Donnerstag, 7. Februar 2019

Eurovision: You Decide 2019 - ich bin gespannt

Morgen Abend findet in Großbritannien der nationale Vorentscheid für den Eurovision Song Contest statt. In Eurovision: You Decide 2019 treten 6 Acts gegeneinander an. Dabei singen immer zwei den gleichen Song in ihren jeweiligen Versionen. Die jeweils bessere kommt in die nächste Runde, wo erneut entschieden wird. Der Gewinner vertritt UK im Mai in Tel Aviv. So viel zum Wettbewerb, den ich leider nicht schauen kann, weil mir der Stream fehlt. Aber wenigstens über die Songs kann ich schreiben - denn diese habe ich mir schon angehört.


Das Kandidatenfeld ist ganz ok - obwohl ich oft denke, das Männer unterpräsent sind (so wie im deutschen Vorentscheid). Hier haben wir zwei Männer, drei Frauen und eine Gruppe aus drei Frauen. Das ganz letztere gewinnen, halt ich für sehr unwahrscheinlich. Aber dazu gleich mehr. Die BBC hatte Künstler dazu aufgerufen, sich zu bewerben. Und die folgenden 6 Acts wurden schließlich ausgesucht:

Michael Rice - Bigger than us
Der erste Song, den ich gehört habe, war der Song Bigger than us von Michael Rice. Ich wollte den Song als ersten hören, weil ich mir einfach einen männlichen Vertreter wünsche (hat letztes Jahr für uns gut geklappt). Seine Version des Songs ist wirklich atemberaubend schön. Seine starke Stimme, die auch mit sanften Tönen umzugehen weiß, gleitet über den Text und nimmt ihn mit in den Schwebezustand. Im weiteren Songverlauf kommt auch ein Chor hinzu, der den Hintergrund füllt. Das wird auf der ESC-Bühne etwas schwierig, da nur maximal 6 Leute zum Auftritt gehören dürfen. Er wird als Favorit angesehen, da er in UK bereits gute Leistungen erbracht hat.

Holly Tandy - Bigger than us
Diese Version des gleichen Songs klingt ganz anders. Zuerst, Holly Tandy hat auch eine gute Stimme. Ihr Song klingt mehr Country irgendwie, also für mich. Hier spürt man allerdings nichts von der Größe, da das Arrangement sich eher Basic anfühlt. Es klingt ganz nett, aber kommt nicht an die Version von Michael ran. Ich denke nicht, das sie mit so starker Konkurrenz mithalten kann.

MAID - Freaks
Das Damentrio hat aus meiner Sicht, wie bereits erwähnt, die geringsten Chancen. Bereits nach den ersten zwei Songzeilen möchte man abschalten. Das liegt weniger am Text als an der Art, die er gesungen wird. Es soll wohl originell sein, aber es klingt total fehl am Platz wie ein Konzert im Abwasserkanal. Sie scheinen auch nicht wirklich die Message des Songs vertreten zu wollen - denn sie klingen irgendwie teilnahmslos. Deshalb wird dieses Lied es nicht weit bringen.

Jordan Clarke - Freaks
Gleicher Songs, bessere Meinung. Die Version von Jordan Clarke klingt jung und cool, auch wenn einem die Melodie vorkommt, als kenne man sie von irgendwo her. Er intoniert den Text besser und scheint wenigstens Interesse an der Message zu haben. Es ist ein nettes Lied, doch ich fürchte, das es für die Eurovision nicht das Richtige sein wird. Trotzdem kann ich es mir ab und zu anhören.

Kerrie-Anne - Sweet Lies
Nur ein Wort: Dance. Denn dieser Song wurde von Kerrie-Anne in einen Dance-Track vom feinsten verwandelt. Er ist dynamisch und gibt einem ein gutes Gefühl. Der Text ist ganz ok, der Gesang dafür umso besser. Zuerst hatte ich mich vom Titel fehlleiten lassen, was den Klang betrifft. Denn eigentlich hatte ich etwas ruhigeres erwartet. Als ich dann etwas modernes bekam, war ich überrascht und zufrieden.

Anisa - Sweet Lies
Hier ist die Version, die ich eigentlichen erwartet habe. Denn Anisa singt Sweet Lies als eine Art Ballade, ruhig und gefühlvoll. Jedoch finde ich gerade das sehr abturnend. Denn beim ESC gibt es Jahr für Jahr so viele Ballalaladen, das sie irgendwann zu einer verschmelzen, die man nicht mehr hören will. Man will gute Laune (meistens). Ich denke, das diese Ballade ohne viel Dynamik wohl nicht weiterkommen wird.

Mein persönliches Ranking der Songs:

1. Michael Rice - Bigger than us
2. Kerrie-Anne - Sweet Lies
3. Jordan Clarke - Freaks
4. Holly Tandy - Bigger than us
5. Anisa - Sweet Lies
6. MAID - Freaks

Jetzt bleibt abzuwarten, wofür die Briten sich entscheiden. Solange sie überhaupt eine Entscheidung treffen, nicht so wie beim Brexit. Ich möchte mich den Leuten, die Michael Rice ganz vorne sehen, anschließen. Entweder er oder Kerrie-Anne werdend as Rennen machen. Natürlich glaube viele Briten nicht daran, das es überhaupt eine gute Platzierung wird, dazu hat es in den letzten Jahren nämlich selten erreicht (letzter Sieg 1997, letzte gute Platzierung war Platz 11 in 2011). Ich werde trotzdem voten, vor allem, wenn ein gute Song gewinnt.


Die Videos zu den Songs sind oben verlinkt, also hört rein und bildet euch eure eigene Meinung.

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