Montag, 22. April 2019

London 2019, Tag 2 (Teil 2)

Mit ein wenig Verspätung kommt hier die Fortsetzung von Tag 2

...Direkt in der Nähe von Madame Tussauds stolperte ich über einen weiteren Laden mit Souvenirs. Auch, wenn ich schon einige hatte, ich musste doch noch was kaufen. So wie ich sammelt meine Mutter schöne Tassen, weswegen ich ihr eine gekauft habe, auf der ein Teil des U-Bahn-Plans abgebildet ist. Die kam auch gut an. Am liebsten hätte ich mir auch einen Union Jack gekauft (einen großen, einen kleinen zum schwenken habe ich ja schon), allerdings hatten sie davon keine mehr.

Die Marylebone Road ist in fabelhafter Laufnähe der Baker Street. Und da ich an diesem Tag sowieso schon so viel Sherlock-haltiges hatte, ging ich direkt weiter bis zur wohl berühmtesten fiktiven Adresse der Welt. Mit einem Lächeln erinnere ich mich an damals, wo wir an der Baker Street vorbeigelaufen sind und die Marylebone verfolgt haben, bis wir uns dann unseres Irrtums bewusst wurden. Dann sind wir umgedreht und haben es doch noch gefunden. Diesmal war ich besser vorbereitet, vor allem mit meinem Stadtplan.

Bevor man am Sherlock Holmes Museum ankommt, passiert man einen Beatles-Store. Zwar bin ich kein Fan, aber cool fand ich es trotzdem. Habe mir kurz die Auslagen im Schaufenster angesehen. Dann bin ich weiter zu meinem Ziel. Nachdem ich aber schon eine gewisse Summe ausgegeben hatte, war ich mir nicht sicher, ob mein Geld für den Eintritt reichen würde. Denn schließlich habe ich nicht mein ganzes Vermögen mitgeschleppt, sondern den Großteil im Hotel gelassen. Zwar bin ich doch in den Shop und habe mich umgesehen, aber letztendlich habe ich mir vorgenommen, am nächsten Tag gleich als erstes wieder zurückzukommen.

Da ich jetzt nicht mehr viel Bargeld bei mir hatte, checkte ich meine Tour nach Orten, die kein Geld benötigten. Praktischerweise ist die Baker Street Station ebenfalls nah gelegen. Mit dieser bin ich über die Circle Line bis zur Station Bayswater, um den Rest des Weges zu einem weiteren Ort zu laufen, der mit Sherlock zu tun hat. Solange ich noch genug Geld hatte, um nach Hause zu fahren, war alles gut.

B
In der letzten Folge von Staffel 3 lotst Sherlock Mary Watson nach Leinster Gardens. Dort gibt es zwei Häuserfassaden, hinter denen sich keine Häuser mehr befinden. Dies hat damit zu tun, das man damals für unterirdische Züge einen Ablass für den Dampf schaffen musste. Um aber kein Loch in die Häuserreihe reißen zu müssen, ließ man die Fassaden stehen. Seit der Folge war ich von diesem Ort fasziniert, weshalb ich unbedingt dort hin musste. Klar, es ist nur eine ruhige Wohnstraße, aber ich fand den Gedanken einfach cool. Vor Ort habe ich dann festgestellt, das die Macher der Serie etwas geschummelt haben - den vor 23/24 Leinster Gardens stehen Bäume. Wahrscheinlich auch, damit die unechten Fenster nicht auffallen. Jedoch wurde in der Folge Marys Gesicht auf die Fassade projiziert. Mit diesen Bäumen im Weg war das schlecht möglich. Ein sehr aufschlussreicher Stop also.

Jetzt war ich eigentlich so gut wie durch mit meiner Liste. Den Rest wollte ich auch noch laufen, weshalb ich einen Teil des Weges zurückgegangen bin. So konnte ich durch das Lancaster Gate die Kensington Gardens betreten, die an den Hyde Park angrenzen. Leider hatte es sich zwischendurch etwas zugezogen und begann auch, etwas zu tröpfeln. Ich überlegte, ob ich den Stop nicht einfach überspringe. Jedoch wollte ich mir den Spaziergang durch den Park nicht nehmen lassen. Es war nämlich ein sehr schöner Park.

Dann ist mir was komisches passiert: ich bin auf meinem Weg jemandem begegnet. Wir haben angefangen, uns zu unterhalten. Da ich gerne englisch spreche, dachte ich, da kann ja nix schiefgehen. Doch auf einmal hatte ich das Gefühl, das diese Person nicht ganz so gute Absichten hatte. Zum Glück konnte ich mich relativ zwanglos verabschieden. Trotzdem bin ich schnell durch den nächsten Ausgang aus dem Park raus und habe mich direkt auf den Weg zurück zur nächsten U-Bahn-Station gemacht. Ich war froh, als ich an einer belebten Straße entlang ging, da ich erst fürchtete, das die Person mir folgt. Jedoch schien diese Sorge unbegründet. Danach war ich so entnervt, das ich unbedingt zurück zum Hotel wollte. In der nächsten U-Bahn war ich froh, doch endlich auf dem Weg zurück zu sein. Der Tag war lang genug.

Nach meiner Rückkehr ins Hotel habe ich erstmal meine gekauften Souvenirs ausgepackt und so zusammengepackt, das ich am Abreise-Tag alles problemlos einstecken konnte. Danach habe ich mir noch ein wenig Geld geschnappt und bin nochmal raus. Denn in England gibt es Lidl. Durch mein Leben in Deutschland bin ich einkaufen bei Lidl gewöhnt, also bin ich zu dem Einkaufszentrum, das in der Nähe der U-Bahn-Station liegt, und habe mir dort etwas zu essen für zwischendurch und mehrere Flaschen stilles Wasser gekauft. Zwar befand sich auf meinem Zimmer ein Wasserkocher mit ausreichend Tee, aber ich wollte was ganz normales. Vorher habe ich Leitungswasser getrunken - das schmeckt in England genauso und ist nicht giftig, der Beweis: Ich lebe noch. Wieder im Hotel habe ich mich aufs Bett gelegt und meine Fotos vom Handy auf meinen Google Drive geladen. Sonst wäre der Speicher irgendwann voll. Und schließlich musste ich ja für den nächsten Tag gewappnet sein.

Der nächste Teil kommt in ein paar Tagen!









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