Mittwoch, 24. April 2019

London 2019, Tag 3

Ich liebe es, U-Bahn-Logos
zu fotografieren.









Nachdem ich am Vortag lediglich den Shop aufgesucht hatte, wollte ich heute endlich direkt ins Sherlock-Holmes Museum. Außerdem war nach gestern die Entscheidung gefallen, mir eine Tageskarte für die U-Bahn zu kaufen. Das macht das Pendeln wesentlich einfacher und vor allem billiger. Bevor ich aber zur Baker Street bin, war ich nochmal in dem Shopping Center in der Nähe der Shepherd's Bush Station. Denn ich hatte mir vorgenommen, den Disney-Film Vaiana (im Original Moana) auf DVD zu kaufen. Da ich die deutsche Version aber boykottiere, weil mir ihre Machart nicht gefällt, wollte ich ein UK-Release. In einem kleinen Second-Hand-Laden für Elektronik habe ich dann tatsächlich den Film gefunden und für 8 Pfund gekauft. Bei Amazon hätte ich für einen UK Import definitiv mehr bezahlt. Und inzwischen kann ich sagen, das ich den Film gut finde - aber besser als Frozen ist er für mich nicht!

Am Oxford Circus bin ich von der Central auf die Bakerloo Line. Den Weg kannte ich ja bereits vom Vortag. Also bin ich die Straße entlang auf das Museum zu. Um dieses betreten zu dürfen, muss man zuerst ein Ticket kaufen. Naja, es ist kein richtiges Ticket - es ist eine Broschüre, die die Funktion einer Eintrittskarte hat und von dem Polizisten am Eingang abgezeichnet wird. Man bekommt sie sogar in mehreren Sprachen. Da ich aber von 2012 noch eine in deutsch hatte, habe ich mir diesmal eine auf englisch geben lassen. Nebenbei habe ich gleich einige Souvenirs gekauft - schließlich wollte ich ja für meine Familie auch ein paar Dinge mitbringen. Nach meinem Besuch bin ich zum dritten Mal in den Shop, da mir noch was eingefallen ist: Vor meiner Abreise habe ich gescherzt, das ich meiner Mutter eine Lupe mitbringe, da sie sehr kleine Buchstaben kaum lesen kann. Während ich im Museum war, ist mir das eingefallen und ich bin dann hin und habe ihr wirklich eine Lupe gekauft. Sie hat sich auch richtig gefreut - vor allem weil der Griff den berühmten Detektiv darstellt. Eines meiner Ziele, einen hübschen Spazierstock, habe ich leider nicht bekommen. Damals habe ich welche gesehen, doch heute scheinen sie die nicht mehr anzubieten. Schade.

wir stehen jetzt im Gästebuch.
Im SH-Museum selbst habe ich trotz der Tatsache, das ich schon mal da war, wieder viele Fotos gemacht. Letztes Mal benutzte ich dafür eine Digitalkamera, jetzt habe ich ja ein Smartphone, damit werden die Bilder viel besser. Auch konnte ich viel mehr Informationen mitnehmen, da ich jetzt aktiv englisch sprechen konnte und auch fast alles verstand. Damals war ich da noch nicht so weit. Eine der Angestellten war furchtbar nett, wir haben uns etwas unterhalten. Auch über Sherlock Holmes. Sie hat mir erzählt, ihre Lieblings-Geschichte sei Eine Studie in Scharlachrot, der erste Holmes-Roman. Und das sie die BBC-Serie ebenfalls gerne mag. In einem der oberen Stockwerke war auch ein netter Mann, der mir sogar ein Foto geschossen hat, wie ich in Moriartys Sessel sitze. Ein echtes Highlight. Er hat sich auch selbst fotografieren lassen, mit Teddy in der Hand. Nachdem ich von Sherlocks Wohnzimmer noch ein paar Bilder gemacht habe (Zur Info: Früher durfte man auch in den Stühlen posieren und Fotos machen, inzwischen aber nicht mehr, da es die Dauer der Tour überschritten hat), bin ich wieder nach draußen und Richtung U-Bahn, um auf mein nächstes Ziel zuzusteuern.


Meine nächste Station war Tower Hill. Denn dort befindet sich der berühmte Tower von London, in dem die Kronjuwelen ausgestellt sind. Ich wusste schon früh, das ich ihn unbedingt mal besichtigen wollte. Alleine die Außenansicht ist schon faszinierend, weswegen ich viel Fotos gemacht habe. Auch hier kostet der Eintritt 30 Pfund, dafür kann man aber auch an einer kleinen Tour teilnehmen. Wie schon zuvor habe ich ganz spontan entschieden, wo es hingeht. Trotzdem hatte ich das Glück, nur wenige Minuten vor Beginn der nächsten Tour den Tower zu betreten. Zwar hätte ich auch einfach so umherlaufen können, aber man will ja auch ein bisschen was lernen. Zumal ich so mal wieder meine Englisch-Kenntnisse testen konnte. Jetzt im Nachhinein muss ich sagen, das man diese Tour am Besten macht, wenn man die Sprache gut versteht, sonst entgeht einem sehr viel.

Der Mann, der die Tour geleitet hat, war einer der im Tower angestellten Wachen. An einem Punkt erklärte er auch, das die Tracht, die er trug, kein Kostüm oder dergleichen war, sondern eine offizielle Uniform. Auch sonst konnte er viel erzählen über den Tower und seine Geschichte. Wie zum Beispiel früher Tiere im Tower gelebt haben (die dann später zu dem Ort umgesiedelt wurden, der heute London Zoo bekannt ist) und warum es dort bis zum heutigen Tage eine Person gibt, die sich um die anwesenden Raben kümmert. Ich bewundere die Stimmkraft dieses Mannes, den die Gruppe, die sich seine Ausführungen angehört hat, war nicht gerade klein. Er berichtete auch über die Architektur ein wenig und wer alles so im Tower eingesperrt und hingerichtet wurde. Beim nächsten Mal will ich auf jeden Fall erneut die Tour machen. Vor allem, da diese weise, Geschichte zu lernen, richtig Spaß macht.

Man sieht den Mann in der Uniform mit den
roten Streifen - er trägt einen auffallenden Hut
Natürlich habe ich die Gelegenheit nicht verpasst, mir die berühmten Kronjuwelen anzusehen (die nicht fotografiert werden dürfen). Faszinierend war es auf jeden Fall. Und wie das alles geglitzert hat. Wer den Wert dieser Dinge in Geld besitzt, den beneide ich. Zumal der historische und emotionale Wert wohl kaum mit irgendwas zu bezahlen sind. Danach bin ich noch ein wenig hier und da im Tower gewesen, zum Beispiel in einer kleinen Rüstungs-Ausstellung. Auf meinem Weg nach draußen habe ich sogar einen Souvenir-Shop entdeckt. Hier habe ich auch ein paar schöne Dinge erworben (unter anderem ein Buch über den Tower selbst). Nachdem ich genug gesehen hatte (aber nicht alles, ein wenig hebe ich mir für das nächste Mal auf), bin ich durch den Ausgang begangen, der der Tower Bridge am nächsten war. Über diese bin ich 2012 ebenfalls geschritten. Jetzt, in 2019, waren es sogar zweimal. Und auch davon habe ich viele Fotos gemacht. Es war so ein Moment von Heimat für mich, weil ich schon einmal hier gewesen bin.

EMPFEHLUNG:
Nachdem ich die Tower Bridge passiert hatte und auf der Suche nach der nächste U-Bahn-Station war, bin ich in der Bermondsey Street auf eine richtig tolle Pizzeria namens Pizza Pilgrims gestoßen. Das hatte auch damit zu tun, das in wenigen Minuten die Peek-Time beginnen würde, während der nur Pendler in der Londoner Underground fahren dürfen (es sei denn, man hat das entsprechende Ticket, ich hatte aber nur Off-Peek). Schon damals, als ich 2012 in London war, hatten wir die Zeit vergessen und mussten unsere Tickets aufwerten lassen, um passieren zu dürfen. Jetzt war ich aber alleine und dachte mir, warum denn nicht. Also entschloss ich mich, einfach meine Zeit zu vertreiben, in dem ich eine Pizza aß. Der Service war sehr freundlich und zuvorkommend und die Pizza erst... fantastisch. Schon lange habe ich keine so gute Pizza mehr gehabt. Für alle, die also mal in der betreffenden Ecke sind, probiert Pizza Pilgrims mal aus - es lohnt sich. (hier geht es zur Website)

Nach meinem sehr guten Abendessen habe ich dann den Rückweg über die Tower Bridge angetreten. Zwar wollte ich eigentlich die U-Bahn nehmen, aber nach einem so opulenten Mahl hielt ich frische Luft und laufen für eine gute Idee. Denn ich hatte ja noch einen Stop auf meiner Liste, den ich sehen wollte. Inzwischen begann es dunkel zu werden, was dem Ganzen ein neues Flair verlieh... Die erleuchteten Straßen waren fast so spannend wie eine gute Sherlock-Folge. In diesem Sinne war ich auch unterwegs. Denn mein Weg führte mich (sogar vorbei an der berühmten St. Paul's Cathedral) an einen weiteren Drehort, den ich mal sehen wollte. Dieser war erst gar nicht so leicht zu finden. Aber schließlich bin ich durch eine Straße, die ausgerechnet Little Britain heißt, an mein Ziel gekommen: Ich habe das St. Bart's Hospital besucht, das ja öfter schon bei Sherlock zu sehen war. Auch dieses ist im Moment eingehüllt und von einem Baugerüst verdeckt (so wie der Elizabeth Tower), weshalb ich es nicht gleich erkannt habe. Ich bin sogar an der Stelle gewesen, an der Sherlock vom Dach gesprungen ist beziehungsweise, an der John das Ganze mit angesehen hat. Das war für mich der krönende Abschluss dieses Tages.


Über die Station Bank habe ich mich dann auf den Weg zurück zum Hotel gemacht. Dort habe ich dann den Rest des Abends meine Errungenschaften begutachtet und mir überlegt, wer am Besten was bekommt. Zwar habe ich auch einige Sachen zielstrebig gekauft, aber bei anderen war ich mir so unsicher, was ich eigentlich mitbringen sollte. Zum Glück war da ja noch ein ganzer Tag übrig, an dem ich das ein oder andere noch finden konnte...
Der nächste Teil kommt Ende der Woche!
























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