Montag, 15. April 2019

London 2019, Tag 1 (Teil 2)

Das Hotel


Nach meinem viel zu langen Weg durch London war ich froh, endlich in Shepherd's Bush angekommen zu sein. Ich hatte keine Lust mehr, den Koffer weiter hinter mir herzuziehen und wollte endlich meine Füße schonen. Außerhalb der Station musste ich mich erneut orientieren - da dieser Teil von London aber nicht mehr auf meiner Karte war, musste ich mich auf die Ausschilderung konzentrieren. Außerdem standen vereinzelt Säulen mit einer Karten an der Straße, wahrscheinlich für die Touristen.

Nach weiteren 15 Minuten laufen war ich endlich auf der richtigen Route, als auf der gegenüberliegenden Straßenseite endlich das Hotel auftauchte. Wenigstens hatte ich es schon mal bis hierhin geschafft! Es war erst gegen 12:30 Uhr, also müsste ich bis zum Check-In noch warten (Check-In war um 15 Uhr). Nachdem ich meinen Koffer schon mal abstellen durfte, habe ich mich draußen auf die Bank gesetzt und überlegt, was ich jetzt mache. Auf der anderen Straßenseite waren eine Bäckerei namens Gail's und ein französisches Bistro. Ich entschied mich also für die Bäckerei und setzte mich dort hin, auch, um erstmal was zu essen.

Der bisherige Weg war sehr ermüdend gewesen, weswegen ich an meinem Tisch mehrfach fast eingenickt bin. Mir ist sogar ein kleiner Metallbecher mit Zuckertütchen runtergefallen (da war ich dann wieder wach). Die Damen am Tisch neben mir sahen ziemlich erschrocken aus. Das war mir ein wenig peinlich. Allerdings versicherte man mir, das alles in Ordnung wäre. Diese Höflichkeit der Briten ist einfach himmlich. Und das Gebäck war auch echt gut. Als ich einfach nicht mehr sitzen konnte, bin ich ein wenig spazieren gegangen, trotz meiner Füße. Auf meinem Weg durch die Straßen um das Hotel habe ich einige schöne ruhige Wohnstraßen durchschritten - in so einer möchte ich auch einmal wohnen. Währenddessen habe ich weiter die Straße runter vom Hotel einen schicken Fish-und-Chips-Imbiss entdeckt. Da ich aber vorher schon in der Bäckerei gegessen hatte, nahm ich mir vor, den an einem anderen Tag auszuprobieren.

Um kurz vor 3 war ich dann schließlich zurück im Hotel und konnte endlich auf mein Zimmer. Dieses war zwar nicht sonderlich groß, aber für eine Person (und vor allem so eine genügsame wie mich) ausreichend. Ich habe erstmal meine Jacke abgelegt und dann meinen Koffer ausgepackt. Und das Wichtigste: Mein Tablet und die neue Tastatur, die ich mir extra für den Urlaub gekauft habe, waren beide noch heil. Zusätzlich zu meiner Zimmerkarte habe ich auch das WLAN-Passwort (im englischen WiFi) erhalten, welches ich gleich benutzt habe. Denn ich hatte unter anderem meiner Mutter versprochen mich zu melden, sobald ich heile angekommen bin. Da zuerst keine Nachricht direkt beantwortet wurde, nahm ich mir vor, mich noch etwas auszuruhen.

Danach habe ich geschlafen - eigentlich unfreiwillig. Jedoch war ich ausgelaugt und brauche erstmal ein wenig Schlaf. Die Nacht zuvor war ich ja schon lange wach gewesen, das machte sich nun bemerkbar. Wie lange ich weg war, weiß ich gar nicht mehr, auf jeden Fall war es dann schon Abend und draußen wurde es dämmrig. Nach kurzer Korrespondent mit zu Hause bin ich noch einmal vor die Tür und habe mir die Gegend angesehen. Im Dunkeln. Auch im Dunkeln fällt mir die Orientierung noch schwerer als bei Tage, weswegen ich einfach drauf losgelaufen bin. Natürlich habe ich mir meinen Weg gemerkt, damit ich wieder zum Hotel zurückfinde.

Ohne nennenswerte Entdeckungen bin ich auf mein Zimmer zurück und habe mal britisches Fernsehen ausprobiert. Ich mag es - aber auch in UK läuft nicht immer sehenswertes Programm. Ein Sendung war ganz lustig. Sie hieß Warren und war mit Doc Martin-Darsteller Martin Clunes. Ob es dir wohl auch in Deutschland gibt? Wenn nicht, auch nicht schlimm. Aber vielleicht informiere ich mich etwas und kaufe mir eine DVD davon. Kann ja eine neue Lieblingsserie werden. Nach dem Programm genoss ich die relative Stille meines Zimmer. Relativ, weil mein Fenster zur Straße ging. Das fand ich aber gar nicht schlimm. Denn trotz der Verkehrsgeräusche (und der gelegentlichen Sirenen der Ambulanz) bin ich bald eingeschlafen.

Das war der erste Tag, auch, wenn er nicht sehr spektakulär war. Wie es am nächsten Tag weiterging lest ihr am Donnerstag!

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