Sonntag, 5. Mai 2019

London 2019, Tag 5

Abreise / Flugverspätung

Zugegeben, ein wenig traurig war ich beim aufwachen schon. All die schönen Erlebnisse und Andenken konnten nicht darüber hinwegtäuschen, das ich an diesem Tag wieder nach Hause fliegen musste - nein, zurück nach Deutschland. Denn zu Hause fühle ich mich in UK viel mehr als irgendwo sonst.

Erstmal musste ich schlau packen. Denn schließlich war mir klar, das ich meinen Koffer wieder aufgeben musste. Da man den vorderen Teil aber abnehmen und als Rucksack verwenden konnte, entschloss ich mich, alles zerbrechliche und Wertvolle in den Rucksack zu packen und diesen als Handgepäck bei mir zu behalten (und diesmal auch Teddy). Alles andere, was nicht kaputt gehen konnte, habe ich in den Koffer gestopft. Danach habe ich das Zimmer nochmal kontrolliert, ob ich auch nichts vergessen habe und bin zur Rezeption, um meine Zimmerkarte wieder abzugeben.


Bevor ich wieder Richtung U-Bahn-Station gelaufen bin, ging ich in die entgegengesetzte Richtung, um das Fish&Chips-Lokal auszutesten, das ich früher die Woche entdeckt hatte. Zwar habe ich die zeit über öfter Chips gehabt, aber ich kriege wohl nicht genug davon. Leider musste ich etwas warten, da der Laden erst etwas später aufgemacht hat, dafür war ich dann aber der erste Kunde an dem Tag. So kam ich auch dazu, mich etwas mit dem Mann an der Kasse zu unterhalten - ich nutze ja fast jede Gelegenheit zu quatschen. Um meine Zeit etwas zu vertreiben, habe ich etwas an meinem Tablet geschrieben, der Mann hat mir auch gleich das WLAN-Passwort gegeben, ganz ohne Nachfrage.

Das Essen war sehr gut. Vor allem die beigegebene Zitronen-Mayonnaise war ein interessanter Geschmacksfaktor. Nebenbei habe ich sogar ein wenig in meinem Blog gearbeitet und einige unfertige Artikel auf den Weg gebracht (darunter auch die Lost Reviews, die ja dann in der darauf folgenden Woche erschienen sind). Am liebsten wäre ich den ganzen Tag dort sitzen geblieben, aber ich musste ja einen Flug erwischen, also habe ich gezahlt und mich schließlich in die U-Bahn gesetzt.


Die Fahrt zum Flughafen per Zug war ganz angenehm. Sogar im Zug gab es WLAN, wodurch ich zwischendurch immer mal wieder Updates nach Hause schicken konnte, wie es mit meiner Reise so aussieht. Am Flughafen musste ich erstmal wieder schauen, wohin. Dabei bin ich den zwei jungen Damen begegnet, die auf dem Hinflug in meiner Reihe gesessen haben. Wir haben uns etwas unterhalten, unser Gepäck aufgegeben und sind dann durch die Duty-Free-Abteilung. Irgendwann habe mich dann allein auf den Weg zum Gate gemacht.

Ab da an wurde es dann chaotisch. Zuerst war ich ziemlich allein im Wartebereich. Als es sich dann füllte, wurde durchgesagt, das wir zu einem anderen Gate müssen. Und schließlich wurde uns mitgeteilt, das der Flug erst später geht, weil es in Hannover zu Problemen gekommen war. Ende vom Lied war, das das Boarding erst zu der Zeit begann, zu der wir eigentlich losfliegen wollten. Das war für mich ziemlich blöd, da ich ja geplant hatte, mit der S-Bahn zum Bahnhof zu fahren. Jetzt wusste ich nicht, ob ich das schaffen würde, bevor der Zug in meine Richtung abfährt.

Während des Fluges habe ich Musik gehört. Vorher auch schon, während ich darauf gewartet habe, das sich das Flugzeug endlich bewegt. Nach Start wollte ich etwas abschalten, aber das gelang mir nicht so recht. Diesmal hatte ich auch nur einen Mittelplatz, saß also nicht direkt neben dem Fenster. Ab und zu habe ich mal rausgeschaut, um die Lichter am Boden zu sehen. Fotografiert habe ich das nicht, ich wollte meine Sitznachbarin nicht stören. Aber es war ein toller Anblick.

Nach der Landung in Hannover hat es auch wieder gedauert, bis ich endlich draußen war. Zusammen mit der Schulklasse, die ich schon auf dem Hinflug getroffen hatte, mussten wir ganz langsam und gemächlich alle unsere Papiere vorzeigen. Viele meinten, das es schon so spät wäre und man sie trotzdem noch so lange aufhalten würde. Nachdem ich meinen Koffer, diesmal ohne die Nervösität von Stansted, eingesammelt hatte, musste ich erstmal schauen wohin. Ich kam mir schon fast ein bisschen wie ein Tourist im eigenen Land vor. Schließlich habe ich noch rechtzeitig meinen Weg zur S-Bahn gefunden.

Dort hat mich mein Glück dann endgültig verlassen. Ich weiß nicht, ob es die Hektik oder die Übermüdung war - aber ich habe beim ziehen der Fahrkarte das abstempeln vergessen. Und dann musste ich natürlich einen dieser Schaffner haben, die sich ihre Hose mit der Kneifzange zumachen. Ende vom Lied waren 60 Euro Strafe, da ich kein gültiges Ticket hatte. Auf meine Nachfrage, ob er das nicht einfach selbst hätte stempeln können, sagte er besserwisserisch, das das nur in Notfällen ginge. Wäre ich etwas weniger abgekämpft gewesen, hätte ich einfach eine Story erfunden, warum das ein Notfall ist. Aber dann wär es vermutlich auch nicht anders gekommen. Dickhead!

Der normale Zug war ein kleineres Problem. Mit noch genug Zeit, mich auf das Ticket zu konzentrieren (und ob ich es denn stempeln musste), versuchte ich mich zu beruhigen. Das gelang mir aber erst später, als ich bei meiner Oma im Auto saß, die mich vom Bahnhof abgeholt hat. Zusammen mit ihr und meiner Mutter habe ich mich darüber aufgeregt und habe auch ein paar Sachen erzählt. Nebenbei habe ich ein Zimtbrötchen, das ich noch bei Gails am Tag zuvor gekauft hatte, gegessen. Also muss ich nächstes Mal unbedingt wieder dort hin.


Daheim gab es für mich nur zwei Dinge - auspacken und schlafen gehen. Natürlich habe ich dann doch noch hier und da erzählt, bis ich schließlich ins Bett bin und den anstrengenden Tag hinter mir gelassen habe. Der erste Moment, in dem ich in mein Zimmer kam, war total komisch. Als wäre es eine komplett andere Welt zu vorher. Und was kann ich sagen - je länger meine Reise her ist, desto mehr wächst die Sehnsucht in mir. Denn wie ihr hier lesen konntet, habe ich echt eine richtig tolle Zeit in London gehabt. Und ich gedenke, das irgendwann (mit einem weniger vollen Programm und mehr Zeit) zu wiederholen.

Das war mein kleines Reisetagebuch. Die Bilder sind eine Collection von weiteren kleinen Highlights, die es nicht in den anderen Post geschafft haben. Danke für's lesen!

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