Sonntag, 12. Mai 2019

Tel Aviv 2019 - So finde ich die Songs! (Teil 2)

Nachdem ich Donnerstag meine Meinung über Semi 1 kund getan habe, kommt heute das zweite dran (mit etwas Verspätung), das nächsten Donnerstag läuft und ich finde, das die besseren Acts wieder im ersten Semi herumlaufen, wie all die Jahre zuvor. Wahrscheinlich werde ich einige meiner Favoriten einbüßen müssen. Zum Glück gibt es aber auch in diesem Semi ein paar Songs, für die ich vielleicht stimmen werde. Außer natürlich für die drei Big-Five-Länder, die ganz unten auf der Liste stehen - die sind erst Finale dran.


Armenia - Walking Out by Srbuk (3 von 5 Punkte)
Eigentlich keine schlechte Nummer, aber nach Songs wie LoveWave oder Fly With Me nicht ganz so, wie ich es erwartet habe. Die Stimme ist sehr gut, aber mir fehlt ein bisschen der Zugang zum Lied. Aber es hat Qualität, weswegen Leo sogar 4 Punkte gibt. Teilweise klingt es etwas hart, für mich ist von den zwei oberen Song keine Steigerung zu sehen. Es hat auch schöne Stellen, aber ist nicht durchgängig mein Fall, außerdem hat es einen Cut, der einen verwirrt. Ich dachte, jetzt beginnt schon ein anderes Lied. Mia ist ebenfalls meiner Meinung und gibt auch 3 Punkte.

Ireland - 22 by Sarah McTernan (3 von 5 Punkten)
Ein wie ich finde leichter Popsong über Liebe. Klingt zwar langweilig, aber sie hat eine interessante Stimme und angenehme Lyrics. Und nach den letzten Jahren hat Irland letztes Jahr endlich mal wieder den Weg vernünftiger Songs eingeschlagen. Ich hör es in Dauerschleife, mit den anderen Favoriten zusammen. Und das ist immer ein gutes Zeichen. Lediglich ein großer, hervorstechender Moment fehlt hier. Es bewegt sich eigentlich immer auch einem Level und birgt keine großen Überraschungen. Ein netter Radiotrack mit 50:50-Chancen aufs Finale. Mia gibt nur 2 Punkte.

Moldova - Stay by Anna Odobesco (2 von 5 Punkten)
Eine von den von mir so gefürchteten Balladen. Ein Frau singt dramatisch über die Liebe, die anscheinend auf der Kippe steht. Zuerst finde ich, das der Part von dem ersten Refrain klingt, als wären gleich zwei Pitch-Changes vorhaben (da habe ich leider nicht ausreichend Ahnung). Auf jeden Fall hat es eine Formelhaftigkeit, die mich irgendwie abturnt. Der Gesang ist, wie heutzutage positiv zu bemerken ist, gut ausgeführt. Jedoch holt mich hier nichts ab. Nur Leonie gab einen weiteren Punkt für den Gesang. Wahrscheinlich kein Pinkelpause-Song, aber sicherlich einer, der das Feld auffüllt.

Switzerland - She got Me by Luca Hänni (4 von 5 Punkten)
Eine Überraschung schlechthin ist der immer besser klingende Song des ehemaligen DSDS-Gewinners Luca Hänni, der dieses Jahr seine Heimat Schweiz vertritt. Es entspricht seinem Stil und er schafft es wirklich, mich zu überzeugen - vielleicht weil sein Song nicht von Bohlen ist. Vor allem aber auch, da es keine Ballade ist, von denen es jedes Jahr zu viele gibt. Man kann auch gut dazu tanzen, was ich für die Abwechslung des Abends sehr wichtig finde. Mia und Leonie waren sehr begeistert von Song und Interpret und gaben 5 Punkte. Vielleicht hat die Schweiz mal wieder Finalchancen.

Latvia - That Night by Carousel (1 von 5 Punkten)
Leider ist dieser Song ganz unspektakulär, nicht so wie das Buch des gleichen Titels, das ich kenne (nein, Chevy Stevens hat nichts mit dem Song zu tun). Ein weiterer Show-Füller, dessen Inhalt einem wohl egal ist. Zwar kann die Frau singen, aber sie hat anscheinend keine Message. Das Lied geht an einem vorbei, es plätschert vor sich hin und man würde seine Abwesenheit wohl nicht einmal bemerken. Mit einer Einigkeit von nur einem Punkt bei uns allen drei wird dieser Song wohl eher nicht das Finale erreichen. Schade eigentlich, schließlich hatte Lettland auch schon seine Glanzmomente.

Romania - On A Sunday by Ester Peony (2 von 5 Punkten)
Immer wieder Sonntags? Keine Ahnung. Der Song hat einen besseren Beat und Aufbau als der vorangegangene Song. Es ist auch keine so platte Ballade. Jedoch auch kein Song, für den ich brennen würde. Mia und Leo geben beide 3 Punkte an dieses Lied. Nur ich bin nicht ganz so leicht einzufangen. Das Einzige, was bei einigen Liedern noch etwas einfahren könnte, während echt gute Live-Performances. Aber hier geht es allein ums Lied. Und das ist ok, aber reißt mich nicht vom Stuhl.

Denmark - Love is Forever by Leonora (2 von 5 Punkten)
Blumenmädchen-Schlager. Das fällt mir als erstes zu diesem Lied ein. Anscheinend wurde es beim JESC abgelehnt (der Kinder-ESC übrigens), und jetzt versuchte es eine erwachsene Frau bei den großen. Jedoch finde ich, das man es besser in eine Kindersendung hätte packen sollen. Das es in 2019 noch so einen richtigen Schlager beim ESC gibt, wundern und erstaunt mich. Aber das bedeutet noch lange nicht, das er mir gefallen muss. Vielleicht klappt es im Finale, aber verlassen würde ich mich nicht drauf. Auch Mia und Leo geben nur 2 Punkte.

Sweden - Too Late For Love by John Lundvik (5 von 5 Punkte)
Was soll ich sagen, bei den Schweden kann man sich eigentlich immer auf eine gute Nummer verlassen. Zwar habe ich dieses Jahr erst sehr spät Zugang zu dem Song gefunden, aber trotzdem mag ich die Stimme und vor allem die Message. Schweden-Pop scheint mein Laster zu sein, denn ich fast jeder Beitrag kommt bei mir gut an (außer Frans 2016). Übrigens hat Lundvik am britischen Beitrag mitgeschrieben, weswegen ich noch ein paar Sympathie-Punkte verteilt habe. Ich mag einfach Songs, die meine Fantasie anregen. Dieser hier schafft das locker. Geschlossene 5 Punkte an Schweden.

Austria - Limits by Paenda ( 2 von 5 Punkten)
Eine Ausnahme dieses Jahr ist dieser Song schon, weil er zwischen den ganzen Beiträgen einer der wenigen ist, die so richtig langweilig sind. Einfach nur da um das Feld zu füllen. Mir gibt das Lied einfach nichts, genauso wenig wie Mia. Leonie hat sogar nur einen Punkt gegeben, weil das Lied einfach überflüssig ist. Selbst wenn ich es wollte, kann ich mich an nichts erinnern aus diesem Beitrag. Er geht einfach vorbei. Die Stimme wirkt sehr dünn und ich glaube nicht, das es im Finale stehen wird.


Croatia - The Dream by Roko (3 von 5 Punkten)
Dramatisch geschrieben von dem ehemaligen Teilnehmer Jaques Houdek (2016), was man dem Song anhört, klingt the Dream nach einer Musical-Nummer, die keiner haben wollte. Nicht, das der Song schlecht ist, er passt sogar zum diesjährigen Slogan des Contests. Stimmlich sehr solide ist er auch. Trotzdem mag ich den Song nicht genug, um dafür voten zu wollen. Es ist eher ein Gelegenheits-Song für mich. Während Mia nur 2 Punkte gibt, waren bei Leonie sogar 4 Punkte drin.

Malta - Chameleon by Michela Pace (3 von 5 Punkten)
Klingt teilweise sehr ungewöhlich. Ich habe nicht die geringste Ahnung, wo man das Lied einordnen soll, oder ob es Chancen aufs Finale hat. Modern ist der Beitrag zwar, aber ich habe keine richtige Verbindung zum Inhalt. Dazu müsste man das Lied öfter hören, wozu ich aber gar keine Motivation habe. Es klingt gut, aber nach nichts, das ich mehrfach hören möchte. Als wäre es nicht besonders genug. Lediglich meine Cousinen geben hier 4 oder sogar 5 Punkte. Mal sehen, wo es am Ende bleibt.


Lithuania - Run With The Lions by Jurij Veklenko (4 von 5 Punkten)
Was mir hierbei auffällt, das der Track im Refrain klingt wie ein Olly-Murs-Song. Dieser könnte das Lied auch singen. Vielleicht mag ich das Lied deswegen auch gant gern. Der Text ist ok, die Stimme finde ich schön. Modern und nicht zu übertrieben hat Litauen einen guten Beitrag, der es hoffentlich sogar ins Finale schafft. Denn je weniger Mist im Finale ist, desto spannender ist es, zu schauen. Meine Cousinen gaben jeweils einen Punkt weniger.


Russia - Scream by Sergey Lazarev (2 von 5 Punkten)
Um ganz ehrlich zu sein: Lazarevs Beiträg von 2016 war um längen besser. Dieses Lied ist so ziemlich das hohlste in diesem Jahr. Zwar klingt alles groß und mächtig, aber es ist nichts weiter als eine Hülle. Die großartigen Effekte, die er wohl auch dieses Mal anwenden wird, werden die Tatsache, das der Song schwach ist, nicht verstecken. Mia mochte den Song etwas mehr, Leo gefiel er noch besser. Also sehr gemischte Gefühle. Er wird eh ins Finale kommen, aber wahrscheinlich nicht gewinnen, dazu ist das Feld zu stark dieses Jahr.

Albania - Ktheju Tokes by Jonida Maliqi (2 von 5 Punkten)
Ich habe weder etwas gegen Albanien, noch gegen seine Landessprache. Ich finde es sogar gut, wenn man seiner Sprach treu bleibt. Aber dieser Song beginnt bereits mit etwas, das für mich alles andere als Wohlklang darstellt. Am Ende entpuppt es sich einfach wieder als Ballade (!), die von den Albaniern sehr oft geschickt wird. Wahrscheinlich meinen sie, das es ja irgendwann klappen muss. Ich bin noch liberal mir 2 Punkten, Mia und Leo geben sogar nur einen Punkt, da sie von Anfang an nichts schönes am Lied gefunden haben.

Norway - Spirit In The Sky by KEiiNO (4 von 5 Punkten)
Wie der Titel schon sagt, finde ich, hat diesen Song einen echt guten Spirit. Vor allem gefällt mir das Zusammenspiel der männlichen und weiblichen Vocals. Nur habe ich festgestellt, das mich einige Teile ein wenig an den finnischen Beitrag von letztes Jahre erinnern (Saara Aalto's Monster). Trotzdem mag ich die Energie des Liedes und hoffe, das es im Finale landet. Mia und Leo gaben beide wieder nur 3 Punkte. Vor allem der Part im zweiten Teil des Songs (Vikinger-Sprache???) ist gut gelungen.


The Netherlands - Arcade by Duncan Laurence (5 von 5 Punkten)
Bei den Buchmachern weit vorne ist dieser Song. Das hat mich zwar nicht sonderlich beeindruckt, da ich auf Wettquoten pfeife, aber neugierig hat es mich gemacht. Zwar habe ich nicht geheult, wie manch anderer beim ersten hören, aber die Message hat mich begeistert. Auch die stimmliche Perfomance kann sich sehen lassen. Sogar an meine eigene Beziehung fühlte ich mich erinnert bei der Textzeile giving us up didn't take a lot. Hätte ich den Song kurz nach der Trennung gehabt, wäre er in Dauerschleife gelaufen. Das tut er so auch, nur verbinde ich keine negativen Gedanken damit, was viel besser ist. Für uns alle drei ein klarer Favorit.

North Macedonia - Proud by Tamara Todevska (1 von 5 Punkten)
Solche Beiträge überspringe ich sonst immer. Ich blende sie aus, weil sie nichts haben, worüber sich reden lässt. Leider hat Nord-Mazedonien (früher FYR Mazedonien) schon immer leichte Probleme damit gehabt, gute Songs zu finden. Zwar nicht immer Balladen, aber halt belangloses. Ich kenne Leute, die den Song schön finden. Aber wenn ich das Teilnehmerfeld beim ESC anschaue, dann geht das Lied, genau wie alle anderen drittklassigen Balladen, in den Semis unter und wird dann nur noch in den Playlists der Hardcore-Fans auftauchen. Mia und Leo geben hier 2 Punkte, mögen den Song also auch etwas mehr als ich.

Azerbaijan - Truth by Chingiz (4 von 5 Punkten)
Mal davon abgesehen, das der Sänger nicht gerade hässlich ist, ist der Song auch ein Ohrwurm-Garant. Auf jeden Fall für mich, meine Cousinen haben beide schlechter gewertet. Vielleicht, weil man erstmal nachlesen muss, worum es in dem Song geht. Laut Website ist es ein Song über eine giftige und unehrliche Beziehung. Damit können sich wohl viele identifizieren, ich auch. Aber die Stimme und der Sound sind für mich auch sehr ansprechend. Das Land hat in der Vergangenheit viele gemischte Beiträge gehabt, dieses Jahr wieder einen besseren, wie ich finde. Bitte mehr davon.

Germany - Sister by S!sters (3 von 5 Punkten)
Im Artikel zum deutschen Vorentscheid habe ich ja bereits geschrieben, das ich unseren Beitrag eher mit gemischten Gefühlen empfinde und ein Ergebnis schwer schätzen kann. Meine Cousinen hingegen waren total begeistert von dem Song und vor allem seiner Message (sprich 5 Punkte). Da die beiden ja auch Schwestern sind, sind sie wohl das richtige Publikum für das Lied. Also sollten wir alle Ratiopharm-Zwillinge einsammeln und sie in Europa verteilen, um wenigstens ein stabiles Mittelfeld zu sichern. Wir sind gespannt.

United Kingdom - Bigger Than Us by Michael Rice (5 von 5 Punkten)
Diesen Song habe ich ja ebenfalls schon besprochen, als es um den britischen Vorentscheid ging. Und noch immer kriege ich nicht genug von Michaels Stimme und diesem tollen Beitrag, der einer der besten der letzten Jahre für das Land ist. Ich hoffe so stark, das das Lied gut ankommt und angemessene Punkte bekommt, damit UK stolz auf Michael Rice sein kann. Sowohl auf meiner, als auch auf den Favoritenlisten meiner Cousinen steht dieser Song weit oben.


Italy - Soldi by Mahmood (4 von 5 Punkten)
Dieser Beitrag ist mal wieder der Beweis dafür, wie interessant die italienische Sprache sein kann. Man versteht eigentlich gar nichts, aber die in sich geschlossene Harmonie dieser Sprache fängt einen ein und man findet sich wieder, wie man immer wieder zu dem Song zurückkehrt. Er klingt etwas besonders für mich, weswegen ich denke, das er wieder höher platziert sein wird. Für Leo sind es nur 3 Punkte. Die Stimme ist weniger aufdringlich als andere dieses Jahr, hat einen ganz eigenen Vibe. Wie wäre es mal wieder mit einem Contest in Italien? Ob es dafür reicht?


Das waren schon alle 41 Songs, die im diesjährigen Contest teilnehmen. Und das heute in einer Woche schon wieder alles vorbei sein soll, ist schwer zu glauben. Bis dahin werde ich meine Favoriten zusammenstellen und meine Votes verteilen, damit es am Samstag keine bösen Überraschungen gibt. Am Freitag werden wir außerdem sehen, welche meiner Favoriten die Semis überlebt haben und für wen ich dann überhaupt noch Voten kann.

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