Hierzu muss ich kurz erwähnen das meine Cousine Leonie noch nie ein Fan von Aladdin gewesen ist, weil ihr das Original von 1992 einfach nicht gefallen hat. Sie hat nur mit Widerwillen zugestimmt. Auch habe ich den beiden das Versprechen abgekommen, das wir den Film auf englisch anschauen, da ich in der Zeit zwischen Kinostart und Blu-ray-Veröffentlichung mehr als genug Zeit hatte, mir die Musik anzuhören. Und ganz ehrlich - die deutschen Songs gehen stellenweise gar nicht! Das ist aber ein Thema für einen anderen Tag, hier geht es jetzt um den Film an sich.
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| Zofe Dalia und Prinzessin Jasmine |
Viele der neuen Szenen und Handlungsgelemente sind es, die den Film sehenswert machen. Durch einen anderen Aufbau der Storyline fügen sich gewisse Teile anders zusammen, was mir sehr gut gefallen hat. Dadurch entsteht stellenweise sehr viel mehr Spannung als in der alten Version. Und das steckt an. Natürlich gab es auch Abzüge in der B-Note. Eine Sache, die hier ein Problem war, ist die neue Umsetzung von One Jump Ahead. Die Szene an sich ist gut gemacht, verwendet stellenweise aber Speed-ups, die einen irgendwie verwirren. Auch ist es gesanglich nicht so schön gemacht wie die alte Version. Wenn man den Film schaut, stört das nicht so, aber nur so nebenbei anhören tue ich lieber mit der Stimme von Brad Kane. Eine Sache, die mir im Film aufgefallen ist, die auch mit Sprache zu tun hat: Alle Darsteller sprechen sehr gut englisch. Außer sie benutzen das Wort Agrabah - dann wird das R so stark gerollt, als würden sie sich für einen Moment ihrem Platz in der arabischen Welt bewusst. Das gefällt mir aber irgendwie. Es klingt toll, wenn sie das Land in dieser Manier aussprechen.Aladdin, Jasmine und der Genie. Das sind eigentlich die wichtigsten Figuren hier. Sie haben alle Songs, sind den Großteil der Zeit zu sehen und müssen uns die Geschichte gut verkaufen. Gesanglich loben muss ich vor allem Naomi Scott als Jasmine. Ihre Stimme passt nicht nur gut zu den Songs, sie ist auch die Beste im Cast. Die anderen kommen danach. Will Smith und Mena Massoud sind von der Performance her ein super Team. In der Szene, in der sich Prinz Ali der Prinzessin vorstellt, funktioniert der Humor so gut, das es eine meiner Lieblingsszenen ist. Der Humor ist generell gut getroffen, die Dialoge nicht zu albern oder dämlich. Sie wirken gut durchdacht und es fühlt sich nicht lästig an, sich mit ihnen zu befassen. Der Sultan ist gut getroffen, auch wenn er weniger kindlich und naiv ist. Das gefällt mir, weil ein Herrscher wohl sonst kaum lange an der Macht wäre. Lediglich Djafar finde ich etwas schwach geraten. Als wäre der Hut zu groß für den Darsteller. Man muss sich an ihn gewöhnen, trotzdem schafft er es nicht, den Wahnsinn auf diese intelligente Weise zu porträtieren, wie man es vom früheren Djafar her kennt. Vielleicht wurde deshalb auch sein Reprise von Prinz Ali aus dem Film gestrichen. Iago, Abu und Rajar kommen gänzlich aus dem Computer, durften hier aber natürlich nicht fehlen. Das Iago hier weniger Dialog hat und sich eher wie ein Vogel verhält, fand ich gut, denn schließlich ist so ein Realfilm in vielen Facetten ernster.
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| Alan Menken - Der Meister |
Visuell gibt einem der Film viel zu sehen. Die Darstellung von Agrabah, dem Palast und seinen Gemächern, der Höhle der Wunder... alles sehr schön gestaltet. Zwar kann mich sich vorstellen, wie viel CGI da im Spiel gewesen sein muss, aber heutzutage kommt man da ja gar nicht drum herum. Mich hat der blaue Will Smith aber wirklich weniger gestört, nicht so wie viele Leute damals, als der Trailer raus kam. Schön bunt und spannend, mitreißend und einfach gut umgesetzt ist der Film. Allein die Intro-Szene hat es mir beim allerersten Mal angetan. Das ist für mich ein tolles Beispiel für Satisfying Imagery - den man weiß gar nicht wo man zuerst hinsehen soll. Reich an vielen Details, die mir gefallen. Der Rest sind kleine Aussetzer, die ich durchaus verzeihen kann.
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| Djafar in heiß (laut Internet?!) |




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