Oft werde ich gefragt, wie genau ich die eine oder andere Idee gekommen bin. Das ist leider nicht immer so einfach zu erklären - trotzdem werde ich es heute mal versuchen.
Viele gute Ideen kommen ganz unvermittelt zu mir. Oft mache ich irgendetwas belangloses. Dabei haben meine Gedanken die Gewohnheit, durch die Gegend zu schweifen. Und irgendwann macht es klick und ich habe eine neue Story, die ich verfolgen will. Die Idee zu Lonely House kam mir während einer ziemlich langweiligen Unterrichtseinheit (wie Nightmare Forrest auch) während meiner Ausbildung. Da ich ohnehin am PC saß, habe ich gleich die ersten 8 bis 10 Seiten getippt. Inzwischen habe ich den Plot zu Ende durchdacht, was ich oft beim ersten Schreiben gar nicht im Sinn habe. Dann gibt es nur eine Situation, die in meinem Kopf spielt und die unbedingt aufs Papier muss.
Vor kurzem habe ich mir außerdem mal meine Bibliografie angeschaut (die Liste von Geschichten, die ich alle plane zu schreiben) und bin auf knapp 60 Bücher gekommen (inklusive den Büchern, die zu Buchreihen zählen). Zu einigen Stand-Alones habe ich zusätzlich noch notiert, in welchem Jahr ich die Idee gehabt habe. Zum Beispiel hatte ich die Idee zu ACM - Die Erbschaft (als Leseprobe geplant) im gleichen Jahr wie Nightmare Forrest. Aber im Frühjahr, nicht im Herbst, was diese Idee noch älter macht. Im Gegensatz zu NF habe ich dort bisher aber kaum Zeit investiert. Den ersten Entwurf habe ich auf meiner Schreibmaschine Sally getippt. Zwar ist dieser inzwischen ziemlich outdated, trotzdem werde ich an der Idee weitermachen. Damals waren wir gerade umgezogen und nebenan wurde die Küche eingebaut. Oh man, Erinnerungen.
Solche Ideen kommen irgendwie immer sehr plötzlich zu mir. Wie ich vielleicht schon einmal hier erzählt habe, kam mir die Idee zum Titel Nightmare Forrest während des Mathe-Unterrichts. Da war mir zwar schon bewusst, welche Art von Geschichte ich da schreiben wollte, doch der Titel hat mir erst die Pforte zu dieser Welt entwickelt, von der ich damals nicht wusste, wie überaus riesig sie noch werden würde. Manchmal fallen mir Sachen ein, wenn ich ganz normale Dinge tue. Vielleicht Baden, oder Schularbeiten (wenigstens früher), aber meistens wohl beim lesen oder fernsehen. Zum Beispiel bin ich letztes Jahr auf eine interessante neue Buchidee gekommen, als ich Golden Girls schaute. Es war der Plot der Episode, der mich dazu brachte, eine bestimmte Frage in meinem Kopf zu stellen. Und aus dieser Frage wurde eine Prämisse. Auf dieser baut die Story auf. Leider habe ich dazu bisher kaum etwas geschrieben, weswegen dieses spezielle Projekt wohl nicht Teil der 12 Leseproben sein wird.
Ein weiteres Projekt, das gut zum Thema passt, ist The Mystery of Crowl Valley. Diese Inspiration dazu stammt ganz klar von Once Upon A Time und weist auch einige Parallelen auf. Mir war immer bewusst, das diese Geschichte nur ein Blog-Projekt ist. Zwar nicht mit weniger Mühe geschrieben, aber aufgrund seiner Machart einfach nur etwas, was als kleine Zugabe zu meiner bisherigen Arbeit dasteht. Es vermarken würde ich wahrscheinlich nicht. Es ist ein Bonus. Ja, genau. Obwohl ich, nachdem ONCE die Prämisse bestimmt hat, meine Ideen selbst in eine andere Richtung gesteuert habe, damit die Geschichte nicht wirkt wie eine Fan-Fiction. Zusätzlich zählt Crowl Valley zu den Projekten, die ebenfalls stark von Musik inspiriert werden. Davon habe ich auch einige. Musik hilft mir manchmal, den Ton und die Stimmung einer Erzählung zu finden. Andere Beispiele sind unter anderem wieder NF, die Richard-O`Neill-Reihe, Mirrors und ein bisher unbetitelter Liebesroman, den ich schon länger nicht mehr bearbeitet habe. Ich stelle mir dann immer Playlists zusammen, die ich sogar manchmal beim Schreiben höre. Bei der Richard-O'Neill-Reihe (um nur auf einen Titel der Liste einzugehen) setze ich dabei größtenteils auf britische Künstler, da die Figuren ja auch in UK leben und agieren. Doch auch internationale Tracks kommen hinzu, wenn sie zum Beispiel bestimmte Szenen inspirieren.
Auch eine Story, die Aufgrund einer bestimmten Prämisse geboren wurde, ist ich bin jetzt weg. Hier baue ich auf einen Gedanken auf, der mir schon oft durch den Kopf gegangen ist. Und da dieser kleine Gedanke sich immer wieder gezeigt hat, habe ich irgendwann begonnen, ihn zu nutzen und einen Plot zu konzipieren, der widerspiegelt, was ich wohl getan hätte, wäre ich in den Umständen der hier agierenden Figur. Auch Ich bin jetzt weg wird noch als Leseprobe hier erscheinen, deswegen haltet die Augen offen. Der Auszug für diesen Monat, eine Geschichte mit dem Arbeitstitel Mirrors, ist bei mir im Moment in Bearbeitung. Das kommt, weil ich vor kurzem irgendwie erneut Inspiration zur Arbeit an diesem Buch gefunden habe. Es fällt in die Kategorie durch den Titel entstanden. Oft gehe ich nämlich hin und schreibe mir Titel auf, die ich richtig geil finde. In diesem Fall war der Originaltitel Broken Mirrors, doch ich habe inzwischen festgestellt, das der doch nicht so gut passt und auch schon vergeben ist, also streiche ich das Broken und mache aus Mirrors einen Arbeitstitel. Wie genau ich den verändere, wird sich noch zeigen.
Jetzt könnte ich also quasi damit enden, das mir viele Ideen einfach zufliegen, in dem ich täglich Medien konsumiere und meine Umgebung studiere. Und das tue ich auch. Deswegen beobachte ich gerne Menschen, Situationen und andere Dinge, da sie mir manchmal den Funken geben, den es braucht, um aus einem Gedanken eine Prämisse, eine Idee, einen Plot zu machen. Im Endeffekt macht das jeder so: Er denkt sich eine Geschichte aus anhand der Werte, an die er glaubt. Der Menschen in seinem Leben. Den Problemen der Welt die ihn interessieren und bewegen. Er findet Inspiration in Musik, Filmen, Serien, Prominenten, anderen Büchern oder vielleicht auch einfach an der nächsten Straßenecke. Ein Bild. Ein Wort. Ein Name. All das kann reichen, um eine Idee zu triggern.
Die oben erwähnten Projekte werden im Laufe des Jahres eine Leseprobe erhalten, die sich dann im Bereich Leseproben wiederfinden wird. Schaut doch einfach mal rein...
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