Freitag, 26. Februar 2021

Death Becomes Her - Was wäre die Konsequenz?

Vor einigen Wochen habe ich ja einen Post zu einem meiner Lieblingsfilme, Der Tod steht ihr gut, verfasst. Und da ich speziell seit Besitz der Blu-ray mindestens einmal im Monat den Film anschaue, haben sich bei mir natürlich einige Fragen zu den Regeln dieses Streifens angesammelt. Natürlich kann ich einen Film auch schauen und genießen, ohne ihn zu analysieren. Da ich aber gerne eine Story schreiben möchte, die sich mich genau diesen Regeln befasst, habe ich ab und zu einfach ein wenig genauer hingeschaut. In diesem Post geht es mir speziell um eine Sache, die mir aufgestoßen ist…

Im Film sehen wir ja, wie Madeline sich ihres Alters immer mehr bewusst wird, bis Mr. Chagall sie schließlich in die Richtung von Lisle von Rhuman schubst. Diese mysteriöse Dame, die laut ihrer Aussage dem Frühling folgt, vertreibt einen geheimnisvollen Zaubertrank, der einen jung und schön macht. Während sie Madeline davon erzählt, fällt eine Sache besonders auf: eine Frist. Sobald Madeline dem Kauf des Trankes zugestimmt hat, erklärt Lisle, das der Schauspielerin nun 10 Jahre voller Jugend und Schönheit gegönnt seien. Doch dann ist sie dazu verpflichtet, sich aus dem öffentlichen Leben zurück zuziehen. Komplett. Lisle schlägt Dinge wie Ruhestand oder das vortäuschen des eigenen Ablebens vor. Soweit ist alles klar, oder?

Es ist klar, das das Syndikat (ich nenne es jetzt mal so, um es einfacher zu erklären) um Lisle und Mr. Chagall auf diese Weise versucht, unangenehme Fragen zu vermeiden. Denn wenn 30 Jahre lang ein und die gleiche Frau keinen Tag älter aussieht, ist das verdächtig. Geschweige denn ein ganzer Haufen davon. Und schließlich soll ja auch nicht jeder des Zaubertrankes habhaft werden können. Ich habe Theorien gelesen, in denen Lisle den Trank gewissen historischen und wichtigen Figuren angeboten hat, diese aber ablehnten und darauf vom Syndikat beseitigt wurden. Ich brauche eine Quelle dazu - aber der Punkt ist, das niemand Fragen stellen soll.

Im weiteren Verlauf des Films passiert es ja, das Madeline zu Tode stürzt und sie später Helen mit einen Bauchschuss in den Brunnen befördert. Beide überleben dies wegen des Zaubertranks. Denn neben Jugend und Schönheit macht die Unsterblichkeit das Trio komplett. Egal was passiert, man stirbt nicht - auf jeden Fall nicht richtig.

Wer bis hier hin gekommen ist, hat vielleicht schon erraten, worauf meine Frage abzielen wird. Denn ich denke nur: wenn jetzt eine Person sich weigert, nach 10 Jahren das Rampenlicht zu verlassen, was ist die Strafe/Konsequenz für diese Person? Und was kann das Syndikat da machen? Die Person töten? Tja, das geht schlecht… wegen dem Zaubertrank. Das Herz bleibt stehen, aber man ist trotzdem noch da - noch nicht mal Verstümmelung hilft (siehe das Ende des Filmes, wo Helen und Madeline in Puzzleteilen enden).

Es gibt ja im Film eine Szene, in der Mr. Chagall Elvis ermahnt, da dieser mal wieder in der Öffentlichkeit zu sehen war, obwohl seine 10 Jahre schon um sind. Er gehört wohl zu denen, die ihr Ableben vortäuschten. Mehr schien dem Entertainer allerdings nicht zu blühen. Es schien auch vorher schon passiert zu sein, trotzdem wirkte Elvis nicht so, als ließe er sich von Chagall oder dem Syndikat beeindrucken. Was also, wenn jemand nach 10 Jahren einfach sagt: Mir doch egal, ich will weitermachen, ob es euch passt oder nicht!

Fakt ist, das es eine Konsequenz oder Strafe für ein derartiges Verhalten geben MUSS. Sonst hätte das Syndikat sein Konzept nicht bis zum Ende durchdacht. Die loszuwerden, die den Trank nicht wollen, ist einfach. Doch auch für Karrierehungrige muss es etwas geben, das sie davon abhält, diese Regel zu brechen. Sonst wären Elvis, Marylin Monroe und Co noch heute so präsent wie eh und je. Natürlich innerhalb des filmischen Universums gesehen. 

Ich stelle mir zum Beispiel vor, das es neben dem Zaubertrank noch eine Art Gegenstück gibt, das die Wirkung der Unsterblichkeit umkehrt und somit das Leben der widerspenstigen Partei beendet. Das senkt das oben erwähnte Risiko, das jemand Fragen stellt. Einziges Problem: Natürlich ist sich die Person bewusst, das sie die Regeln des Vertrages mit Lisle verletzt. Also würde man doch wohl kaum freiwillig bei ihr auflaufen, um sich einen Todestrank abzuholen. Zusätzlich kommt es für das Syndikat eigentlich auch nicht in Frage, die Person, sofern flüchtig, zu jagen. Auf jeden Fall nicht in großem Stil. Denn auch das könnte zu viel aufsehen erregen und somit Lisle in den Fokus der Öffentlichkeit stellen. Zwar ist es unwahrscheinlich, das der Star an die Öffentlichkeit geht und berichtet - und ihm all glauben. Doch es würde genug Leute geben, deren Neugier sie zum äußersten treiben würden.

Eine andere Lösung, die mir während des Schreibens hier kam, und sich auf eine andere Frage stützt, ist der Zaubertrank (ohne Gegenstück) selbst: Im Film sieht man in der pinken Flüssigkeit wohl die Silhouette einer Frau, viele halten das für einen Indikator ob der Zutaten oder Bestandteile des Trankes (Was ist also drin?). Ich denke noch einen Schritt weiter: Das Syndikat könnte die widerspenstige Person festsetzen und sie zu Zaubertrank verarbeiten. Um es plump auszudrücken. Denn aus irgendetwas muss der Trank ja bestehen. Warum also nicht aus dem Blut, der Haut, den Knochen der Menschen, die durch den Trank jung, schön und unsterblich sind. Einzige Lücke dieser Theorie: woher kam dann der allererste Trank? Woraus bestand er? Vielleicht wurden dafür früher normaler hübsche junge Menschen genommen und es zeigte sich später, das welche, die den Zaubertrank getrunken hatten, auf Dauer für das Brauen geeignet waren. 

Was auch immer die Bestrafung für diesen Verstoß ist, warum wird er nicht erwähnt, wenn Lisle den Zaubertrank bewirbt? Schließlich sollte das Syndikat ja daran interessiert sein, das wirklich niemand mehr verlauten lässt als unbedingt notwendig. Warum also nicht sagen: übrigens, wenn du es jemandem erzählst oder deine Zeit überziehst, dann blüht dir…" und somit festigen, das die Person die bloße Existenz der Trankes (und die des dahinter stehenden Syndikats) niemand verrät? Das entzieht sich meiner Kenntnis. Auf jeden Fall muss es etwas sein, das angsteinflößend schlimm ist, so dass jeder bei rechtem Verstand niemals riskieren würde, so bestraft zu werden.

Was denkt ihr? Wie lässt sich diese Lücke im Regelwerk erklären? Habt ihr eigene Theorien, was einem passiert, dem 10 Jahre nicht reichen? Und fändet ihr es interessant, diese Tiefen einer grandiosen Story näher zu erforschen? Mir ist natürlich klar, das 1992 wahrscheinlich keiner darüber nachgedacht hat, was in so einem Fall passiert. Interessant wäre es trotzdem. Oder habe ich gar etwas übersehen, das meine Frage direkt oder indirekt beantwortet? Ich freue mich sehr über die Meinung anderer zu diesem Post. Wenn ihr also was dazu zu sagen habt, nur zu.

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