Donnerstag, 2. Februar 2023

Sunderlands Gedankenwelt - Es ging vorher, warum nicht auch jetzt?

Dieser Post wurde 2021 von mir angefangen und gegen Ende Januar 2023 erst fertig gestellt.

Es ist inzwischen schon ein paar Jahre her... als ich The Mystery of Crowl Valley geschrieben habe. Eine Geschichte, inspiriert durch Once Upon A Time, über den Wert von Emotionen. Und eine Fortsetzung gab es auch. Beide Teile/Staffeln haben 30 Kapitel und sind bis letztes Jahr in ihrem eigenen Blog verfügbar gewesen. Wenn man es sich richtig besieht, habe ich 2013 und 2015 jeweils ein Buch geschrieben. Einfach so nebenbei. Denn schon damals habe ich auch an Nightmare Forrest gearbeitet. Trotzdem war es mir möglich, alle zwei Wochen ein Kapitel zu veröffentlichen, das die Story voranbrachte. Inzwischen frage ich mich: wie habe ich das gemacht?

Seit ich angefangen habe, zu arbeiten, fällt es mir immer öfter schwer, meine Energie richtig zu verteilen, um sowohl gute Arbeit zu leisten als auch mein Buch endlich zu beenden. Wenn ich aber zurückdenke, habe ich neben der Schule irgendwie Crowl Valley erschaffen. Natürlich ist es nicht auf dem Niveau es fertigen Manuskripts und sollte noch einmal bearbeitet werden (so fühle ich mich auf jeden Fall), aber ich konnte die Sache einfach umsetzen. Es war auch nicht immer leicht, aber es hat funktioniert. Aber warum? Und warum kann ich das nicht jetzt auch? Vor allem, da ich inzwischen besser geworden bin, wie ich finde. Oder ist das etwa Teil des Problems?

Früher habe ich mich mit weniger zufrieden gegeben. Da habe ich für ein Kapitel zwei Wochen Zeit gehabt. An meiner Art, eine Geschichte zu planen und seine Charaktere zu skizzieren hat sich nicht wirklich viel verändert. Noch heute schreibe ich mir tausende Notizen, die sich über viele Schmierzettel und OneNote-Seiten erstrecken und alle wichtige Elemente erhalten, die ich brauche. Sogar einige der alten Excel-Dateien konnte ich noch auftun, um meine Arbeit an Crowl Valley wieder aufzunehmen. Denn ich habe mir vorgenommen, die Geschichte neu zu bearbeiten und als eBook in meinen Katalog bei Amazon einzufügen. Ob ich das zu dem von mir angestrebten Termin schaffen werde? Puh, keine Ahnung.

Dazu gibt es zwei weitere Facetten.
Erstens: Ich KANN Projekte beenden und sie als abgeschlossen betrachten. Sie zu einem Punkt bringen, an dem ich mit dem fertigen Produkt zufrieden bin und dieses stolz präsentiere. Deswegen existieren bereits mehrere Kurzgeschichten aus meiner Kurzgeschichten-Sammlung The Haunted und zwei Weihnachts-Krimis von Santa Crimes. Sie stehen bei Amazon zum Verkauf.
Zweitens: Es gibt so viele Projekte, an denen ich arbeiten kann und möchte. Manchmal weiß ich also eher gar nicht, wo ich anfangen soll zu schreiben. Denn neben einem neuen Santa Crimes jedes Jahr und anderen Dingen wie Crowl Valley, Nightmare Forrest und noch mehr The Haunted Kurzgeschichten stehen noch so einige weitere Ideen in der Pipeline, von der ich jederzeit eine aussuchen kann, um sie intensiv zu bearbeiten und schließlich zu veröffentlichten.

An den meisten Ideen aus meiner Bibliographie halte ich natürlich fest, weil ich glaube, sie sind gut und es wert, geschrieben zu werden. Alleine schon, weil niemand anderes eine Geschichte aus meiner persönlichen Sicht erzählen kann. Was ist also schon dabei, wenn das Konzept nicht wirklich neu erscheint, solange ich etwas dazu zu sagen habe, was andere Leute gerne lesen wollen. Immer wieder loben Menschen meine Arbeit - auch wenn diese meistens aus meinem Umfeld stammen. Mein nächster Schritt ist logischerweise, ein größeres Publikum zu schaffen. Durch eBook-Verkäufe.

Nun muss ich sagen, dass durch die Arbeit für den Verkauf mehr Druck als zuvor auf mir lastet. Denn wenn ich eine Geschichte für Oktober ankündige, muss ich sie im Oktober fertig haben. Und zwar so, dass man es lesen kann und es kein einfacher Entwurf ist. Das ist einer der Gründe, warum meine Qualitätsansprüche an mich selbst so hoch sind. Denn ich möchte ein gutes Produkt liefern. Ich bin natürlich nicht perfekt, wie ich im Eröffnungspost 2023 geschrieben habe. Aber wenn ich mit etwas zufrieden bin, heißt das schon was. Das ich meine Geschichte dann so mag, wie sie steht. Denn ich erzähle meine Geschichten nicht nur alleine für potentielle Leser. Sondern auch für mich.

Jetzt aber wieder zurück zum Grundgedanken dieses Posts: Warum ging es vorher, als ich noch in der Schule war? Beziehungsweise, könnte ich heute noch so arbeiten, alle zwei Wochen ein Kapitel fertigzustellen, um es zu veröffentlichen? Ich könnte es probieren, allerdings tendiere ich nicht dazu, noch einmal so etwas zu machen wie Crowl Valley. Ok, ich muss es nicht veröffentlichen, sondern nur alle zwei Wochen die Deadline für ein Kapitel einhalten. Danach fühle ich mich aber nicht wirklich.

Bei Crowl Valley waren von Anfang an 30 Kapitel pro Staffel geplant. Daran musste ich mich halten. Ich konnte die Handlung einfach Häppchenweise vorantreiben. Und auch, wenn die Story eine gewisse Komplexität hat, kann ich mir dieses Vorgehen nicht mehr vorstellen. Santa Crimes 1 hat 8 Kapitel. Santa Crimes 2 hat 13 Kapitel. Weil ich einfach schreibe und dann einteile, wo ein Kapitel endet oder anfängt. Crowl Valley 1 schlägt mit fast 50.000 Wörtern zu Buche, Crowl Valley 2 immerhin etwas mehr als 43.000 Worte. Beide Teile für sich sind damit lang genug, um als Roman zu gelten. Santa Crimes 1 und 2 haben beide deutlich weniger.

All diese Zahlen mal beiseite gelassen, scheinen sich einfach die Prioritäten beim Schreiben verschoben zu haben. Wahrscheinlich sind die Zahlen schuld. Ich sollte nicht darüber nachdenken müssen, ob meine Geschichte zu lang oder zu kurz ist. Santa Crimes ist zu kurz, Nightmare Forrest ist zu lang. Ich habe ja schonmal darüber geschrieben, wie mich das blockiert hat (bei Nightmare Forrest). Und das ich deswegen die Zahlen einfach ignorieren wollte. Weil es mir um die Geschichte geht. Vor allem, wenn ich meine Geschichten ohnehin selbst veröffentliche, kann es mir auch eigentlich egal sein, wie viel oder wenig Worte eine Geschichte hat. Deswegen habe ich die Anzeige für Wortanzahlen bei Word deaktiviert. Aber ganz los komme ich wohl nicht.

Und nicht nur diese Prioritäten sind anders - auch ich habe mich als Mensch verändert. Ich bin kein jugendlicher mehr, der alles nur aus Spaß macht. Ich möchte als Autor doch irgendwo ernst genommen werden. In dem ich meine Stories so präsentiere, dass sie auch vor einem erwachsenen Publikum bestand haben. Dazu muss ich natürlich meine Naivität deutlich zurückschrauben, die mir immer noch innewohnt. Und auch wenn der Satz oben vielleicht in die Irre führt, ich möchte trotzdem weiterhin Spaß daran haben, meine Geschichten und Charaktere zu entwickeln. Inspiriert von Musik, Spielen oder anderen Dingen.

Die Welt ist ebenfalls anders als in 2013/2015. Es scheint alles schwerer und weniger sorglos zu sein. Alles ist so schrecklich ernst und düster. Nicht immer, aber manchmal. Und deswegen füttere ich das Kind in mir so eifrig. Mit Disney zum Beispiel. Damit es mir noch lange erhalten bleibt, genauso wie die Freude am Schreiben. Wie der Gedanke, dass besseren Zeiten immer noch möglich sind. Hoffnung existiert. Ich werde bis zu meinem Ende der Autor bleiben, der jetzt diesen Post geschrieben hat. Oder vielleicht sogar noch ein besserer, da man ja immer dazu lernt. Und dazu gehört, dass gewisse Dinge der Vergangenheit angehören. Wie alte Arbeitsweisen, die ich mir heute nicht mehr vorstellen kann.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen